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%% i. Einführung
„ Dear Max: I am really extremely happy with the score now ... there are parts of it that I
think are magnificent ... I know no one in the business that could have done as fine a Job
on so much film in so short a time. Still love you and hope you are the same. Sincerely,
David."21
Wie wir noch sehen werden, hat Steiner in den Dreißiger- und Vierzigerjahren eine
schier unglaubliche Menge an qualitativ hochwertigen Filmmusiken verfasst, und dies
unter stetem Zeitdruck. Daher das Lob des Produzenten in beide Richtungen: für die
Qualität seines scores (das englische Wort score ist zum einen ein Verb: to score bedeutet
im musikalischen Sinne, eine Partitur zu verfassen. Score als Substantiv bedeutet Parti-
tur, hier Filmpartitur bzw. Filmmusik) und das Abliefern der Musik unter großem zeitli-
chem Druck. Wenn man diesen Druck in Betracht zieht, ist die rationellste Arbeitsweise
die, erst den Filmschnitt abzuwarten, um dann gleich mit der Arbeit beginnen und diese
auch in möglichst kurzer Zeit abschließen zu können. Daher hat Steiner es auch abge-
lehnt, im Vorfeld Drehbücher zu lesen. Er hat in seiner unveröffentlichten Autobiografie
Notes To You zwei Gründe dafür angegeben.
„In the first place, I very seldom read a Script for two reasons. In some cases I read one
wriicri I like very much and then when I see the picture I'm terribly disappointed. On
the other hand I may read a Script which I don't like at all. Then when I see the picture, I
am impressed because it is so much better than the Script. I prefer, therefore, to approach
the picture without any prejudice one way or another. So I simply do not read Scripts
unless it is absolutely necessary for perhaps a song written for the picture with some pre-
recording."23
Kein Prinzip ohne Ausnahme. In dem Film The Informer (1935; Regie: John Ford) wurde
Steiner aus technischen Gründen bereits in den Produktionsprozess eingebunden (siehe
Kap. 2).
Wenn der Film also fertig geschnitten war, sah sich Steiner diesen erst einmal allein
an. In Scoring the Film beschrieb er sein erstes Herantasten an den Film.
22 Aus dem Archiv der BYU, Provo, Utah. Steiner bekam für diesen Film,
dritten Oscar.
23 Notes To You. Unpublished Autobiography. Max Steiner Collection. L. Tom Perry Special Collec-
tions Library. Harold B. Lee Library. Brigham Young University. Provo, Utah. S. 195.
Der Filmkomponist Max Steiner
1888 - 1971
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Der Filmkomponist Max Steiner
- Untertitel
- 1888 - 1971
- Autor
- Peter Wegele
- Ort
- Wien
- Datum
- 2012
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 302
- Schlagwörter
- Film Music, Biography, Cinema, Musical science, Musicology, History of Music
- Kategorie
- Biographien