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,ga i. Einführung
gut strukturierte Studiosystem ein, wobei er seinen Blick naturgemäß auf die music de-
partments richtete.
„Als deutliches Zeichen für die Wichtigkeit, die sie der Musik beimessen, haben die Stu-
dios von Hollywood große und äußerst tüchtige Musikabteilungen aufgebaut. Es gibt
dort einen Stab erstklassiger Dirigenten, Stimmlehrer, Arrangeure und Orchestratoren,
Tonfachleute und Techniker ... ich bin in Hollywood sehr beeindruckt gewesen von der
Menge der geleisteten Arbeit und dem hohen handwerklichen Können bei der Aufnahme
einer Partitur. Ich glaube, nirgends auf der Welt wird Musik mit solcher Sorgfalt, mit
solch minutiösem Studium der jeweiligen musikalischen Probleme geprobt und vorbe-
reitet wie in den Tonstudios von Hollywood ... eine Anzahl junger Komponisten ... hat
mit großer Kunstfertigkeit eine Art Standardtechnik für die Untermalung entwickelt ...
Die meisten schreiben Musik in der Sprache des Jahrhundertanfangs, im Stil von Richard
Strauss, Debussy, Ravel, Skrjabin ..."34
Wichtig ist hierbei, zwischen den Begriffen Arrangeur und Orchestrierer zu differenzieren.
Der Arrangeur bearbeitet ein bestehendes Musikstück, wobei durchaus seine Kreativität
gefragt ist. Der Orchestrierer ist der verlängerte Arm des Komponisten, er setzt ledig-
lich die häufig sehr konkreten musikalischen Skizzen in Partituren um. Roy Prendergast
schreibt in seinem Buch Film Music — a neglected art, dass die Vorgaben von Komponis-
ten wie Aaron Copland, Adolphe Deutsch, David Raksin oder Jerry Goldsmith so de-
tailliert seien, dass die Orchestrierer lediglich intelligente Kopisten zu sein hätten. Wie-
derum wird in diesem Buch der Autor Lawrence Morton zitiert, der den Orchestrierern
nur eine sehr minimale Eigenverantwortung zuschrieb.
„... the orchestrator's discretion may be exercised only in such matters as assigning a
phrase to the third clarinet instead of the second, spelling off the trombones in a lengthy
passage requiring frequent change of position, making a practical division of labour be-
tween two percussion players, or deciding whether the harp part would be better notated
in flats orsharps".3S
34 Zit. in: Kurt Weül: Musik und Theater. Stephen Hinton und Jürgen Schebera (Hrsg.). Henschelver-
lag Kunst und Gesellschaft. Berlin, 1990. S. 134/136.
35 Zit. in: Roy Prendergast: Film, Music — a neglected art. 1992. S. 86.
Der Filmkomponist Max Steiner
1888 - 1971
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Der Filmkomponist Max Steiner
- Untertitel
- 1888 - 1971
- Autor
- Peter Wegele
- Ort
- Wien
- Datum
- 2012
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 302
- Schlagwörter
- Film Music, Biography, Cinema, Musical science, Musicology, History of Music
- Kategorie
- Biographien