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Der Filmkomponist Max Steiner - 1888 - 1971
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46 i. Einführung 1.2-5-2. Leitmotive Leitmotive in der europäischen Kunstmusik, v. a. bei R. Wagner Ein wichtiges Charakteristikum der Musik Steiners ist die Verwendung von Leitmotiven. Ein Leitmotiv ist eine möglichst spezifische musikalische Phrase. Sie kann melodischer oder rhythmischer Natur sein, aber auch ein spezieller Klang. Diese Phrase wird einer Person, einem speziellen Gefühl oder einem Ereignis zugeordnet. Sie soll, wann immer sie während eines musikalischen Werkes auftaucht, vom Publikum erkannt werden. Die Verwendung von Leitmotiven ist keine Erfindung der Filmkomponisten. In der europäischen Kunstmusik ist dies seit Langem Tradition und weit verbreitet. Ende des 18. Jahrhunderts begannen in Paris Opernkomponisten wie A.-E. M. Gretry {Richard Coeur de Lion, 1784), L. Cherubini (Medee, YJ^J) oder J. Fr. Le Cueur (Ossian ou les Bardes, 1804), „... präzisen dramatischen Situationen oder einzelnen Bühnenfiguren musika- tische Chiffren zuzuordnen, die dann in ähnlichen Situationen oder beim erneuten Außreten der Figuren von Neuem erklingen ...", so der Berner Universitätsprofessor Anselm Ger- hard.5S In seiner Oper Der Freischütz (1821) erweiterte Carl Maria von Weber (1786—1826) die Instrumentierung durch ungewöhnliche Klangfarben. Dazu sollten bestimmte Tonfol- gen, Erinnerungsmotive genannt, Personen, Gedanken oder Gegenstände symbolisieren. Die „romantisch-atmosphärische Verdichtung" erreichte Weber in seiner Oper „durch wiederholte klangliche und melodische Wendungen".57 Wolfgang Thiel schreibt Webers Musik eine starke klangmalerische, Atmosphäre schaffende Wirkung zu, die bereits vorbildhaften Charakter für Filmmusik haben könnte. „So kann die Wolfsschluchtszene aus Webers Freischütz mit ihrer szenisch bedingten Illustration der verschiedenen Stimmungen, Ahnungen und Naturerscheinungen unter filmmusikalischem Gesichtspunkt durchaus als Prototyp späterer Illustrationsmusiken betrachtet werden".s8 56 Prof. Dr. Anselm Gerhard, Unipress, Heft 113. Stelle für Öffentlichkeitsarbeit. Universität Bern, 2002. 57 Das große Lexikon der Musik. Herder Verlag. Freiburg, 1978/1987. Band 05. S. 91 58 Wolfgang Thiel: Filmmusik in Geschichte und Gegenwart. S. 79.
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Der Filmkomponist Max Steiner 1888 - 1971
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Der Filmkomponist Max Steiner
Untertitel
1888 - 1971
Autor
Peter Wegele
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
302
Schlagwörter
Film Music, Biography, Cinema, Musical science, Musicology, History of Music
Kategorie
Biographien
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