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Der Filmkomponist Max Steiner - 1888 - 1971
Seite - 113 -
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i.i. Maximilian Raul Walter Steiner 113 war es für Herrmann fast unmöglich, in den USA Arbeit zu finden, weswegen er sich mehr nach Europa orientierte. Es war der allgemeine Tenor, dass es die „klassische" Filmmusik nicht mehr gebe. Wolfgang Korngold starb 1957. Steiner hatte nur noch drei bis vier Filme im Jahr. Der Komponist Eimer Bernstein stellte in der Überschrift zu einem Artikel, den er für die Zeitschrift High Fidelity schrieb, die Frage: WhatEuer Happened To GreatMovieMusic'?97 Zu Steiners schwieriger beruflichen Situation kamen noch persönliche Rückschläge. Sein einziges Kind, sein Sohn Ronald, nahm sich am 29. April 1962 in Hawaii das Le- ben. Die nächste Zeit war er so unter Schock, dass er gar nicht mehr arbeitete. So gibt es für das Jahr 1962 nur eine Filmmusik Steiners, Rome Adventure. Dieser Film lief in Eu- ropa unter dem Titel Lovers Must Learn. Bereits seit 1959 schrieb Steiner auch sporadisch für das Fernsehen, wenn auch nicht mit durchschlagendem Erfolg, oft wurde er nicht einmal erwähnt (siehe Kap. 6.3). Zu- nehmend wurde Steiners Tätigkeit auch durch seine gesundheitlichen Probleme einge- schränkt. Er hatte in diesem Jahr zwei Augenoperationen, er schrieb infolgedessen auch 1963 nur eine Filmmusik, Spencer'sMontain. 1964 hatte er noch einmal mehrere Projekte, wobei die Musik für FBI Code 98 eigentlich von Howard Jackson (1900-1966) komponiert wurde. Der Vorspann weist dennoch Steiner als Komponisten aus, da die Musik auf Steiners Score für The FBI Story (1959) zurückgreift. Two On A Guillotine (Regie: William Conrad; 1920—1994), der 1965 herauskam, war Steiners letzte Arbeit. Die Produzenten dieses Streifens machten Steiner für den Miss- erfolg dieses Filmes verantwortlich. Ein trauriges Ende einer großartigen Filmkarriere. Auch wenn sich Steiner noch um Jobs bemühte, er bekam keine Arbeit mehr. Einige junge Produzenten, bei denen er nachfragte, wussten gar nicht mehr, wer er war.198 Im selben Jahr wurde in Bridgeport, Connecticut, von Albert K. Bender die Max Steiner Music Society gegründet, der bald Schauspieler wie John Wayne, Fred Astaire, Vivien Leigh, Vincent Price, Regisseure wie John Houston, Otto Preminger oder Kom- ponistenkollegen wie Eimer Bernstein, Leonard Bernstein, Jerry Goldsmith, Dimitri Tiomkin, Hugo Friedhofer oder Nino Rota angehörten. Dies zeugt von der großen Wertschätzung, die Max Steiner von prominenter Seite zuteil wurde. In seiner Ausgabe 27 verkündete der Newsletter der Max Steiner Music Society, dass Max Steiner zu Ehren seines 83. Geburtstages eine große Ehre erwiesen wurde. Er bekam einen Eintrag in das goldene Buch des Staates Israel, neben Albert Einstein und David Ben Gurion: 197 High Fidelity, Juli 1972. S. 55. 198 Vgl. Tony Thomas: Vienna, London, New York and, finally, Hollywood. S. 20.
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Der Filmkomponist Max Steiner 1888 - 1971
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Der Filmkomponist Max Steiner
Untertitel
1888 - 1971
Autor
Peter Wegele
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
302
Schlagwörter
Film Music, Biography, Cinema, Musical science, Musicology, History of Music
Kategorie
Biographien
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