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3-5- Die Musik 139
von As Time Goes By verwendet, daneben sechsmal die Marseillaise, viermal Die Wacht
am Rhein und dreimal das Deutschlandlied. Daneben gibt es 43 Kompositionen von ihm
selbst. Alle Stücke sind zwischen 0,06 und 2,46 Minuten lang. Wie in Kap. 1.2.5.2. ange-
sprochen, stellt sich für den Filmkomponisten das Problem, keine kontinuierliche Musik
schreiben zu können, da er im Wesentlichen von den cue sheets geleitet wird, auf denen
die Einsätze der Musik festgelegt sind. Max Steiner beschrieb in Music Notes dieses spezi-
elle Problem des Filmkomponisten:
„The great problem of composing for the film (is) — to give the score continuity, to keep
the audience unconscious of anybreak ..."23S
Die Leitmotive im Film dienen in diesem Sinne nicht mehr nur rein musikalischen oder
dramaturgischen Zwecken. Katryn Kalinak schreibt, dass die Leitmotive vor allem struk-
turelle Kohärenz schaffen (siehe auch Kap. 1).
„To the sound film score with is piecemeal construction and gaps in musical continuity, the
leitmotif offered coherence ... Through repetition and Variation, leitmotifs bound a series
of temporarily disconnected musical cues into an integrated whole. Further, leitmotifs func-
tioned in interdependence with the visual text. Music responded to the dramatic needs of the
narrative and in turn clarified them, sealing music and visual text into mutual dependence.
Finally, leitmotifs heightened spectator response through sheer accumulation, each repetition
of the leitmotif bringing with the associations established in earlier occurrences. "236:
Das musikalische Geschehen, das sich bei Casablanca auf drei Ebenen abspielt, wurde
auch in drei Schritten produziert. Die Orchesterpassagen hat Steiner mit dem Warner
Bros.-Studioorchester im September 1942 eingespielt. Die Songs mit Gesang und Kla-
vier, darunter As Time Goes By, wurden von Dooley Wilson und dem Pianisten Elliot
Carpenter dagegen bereits Ende Mai, im Juni und Anfang Juli 1942 während der Dreh-
arbeiten aufgenommen. Wilson war Sänger und Schlagzeuger, konnte aber nicht Kla-
vier spielen. Er mimte also nur die Handbewegungen, der Studiopianist Elliot Carpenter
spielte live dazu auf einem Klavier, das hinter der Kamera stand. Die Arrangements für
die Band im Nightclub schrieb Frank Perkins.137 Diese wurden im Vorfeld aufgenommen
235 Zit. in: Katryn Kalinak. S. 222.
236 Katryn Kalinak. S. 104.
237 Frank Perkins hat von 1938 bis 1967 vor allem als Arrangeur gearbeitet. Als Komponist wurde er
einmal für den Oscar nominiert — 1962 für den Film Gypsy, Regie: Mervyn LeRoy.
Der Filmkomponist Max Steiner
1888 - 1971
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Der Filmkomponist Max Steiner
- Untertitel
- 1888 - 1971
- Autor
- Peter Wegele
- Ort
- Wien
- Datum
- 2012
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 302
- Schlagwörter
- Film Music, Biography, Cinema, Musical science, Musicology, History of Music
- Kategorie
- Biographien