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Der Filmkomponist Max Steiner - 1888 - 1971
Seite - 212 -
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211 3. Oasablanca ganz anderen "'Keg einschlägt. Zunächst ist festzuhalten, da« durch das "Verhältnis Me- lodieton-Harmonie neue Span nungsvsrhäknisse entstehen,, die der Dramatik der Szene unterschwellig mehr Bedeutung verleihen. Das as in der Originalrnelodie ist die Terz des Akkordes Fnv?. Das as in dieser Sequenz ist die Quart des Akkordes Ebm.7, Nachstehend einmal die Originalmelodie, im 34-Takt, dann Steiners Variante mit dem Ebm7-Akkord. Um besser vergleichen zu können, wurde die Originalmelodie eben- falls in Des-Dur notiert. La Belle Aurore Takt 18 ff 0 1 f Ortginalmdodie (in Do-Dur) Nb. (So. Original und Variation, bäd&s in Dss-Dur Im dritten Takt bringt Steiner die Harmonie Gmjb$ mit der Melodienote b, also der Terz des Akkordes. Dieser Akkord taucht im Original auch auf, wenn auch schon einen Takt früher, In der Originaltonart Es-Dur ist Gm^bj ein Akkord der dritten Stufe, hier in Des-Dur bedeutet er einen Akkord der verminderten Quint. Diesem lässt Steiner im nächsten Takt mit C7 einen Kadenzakkord folgen. Allerdings bringt er den zu erwarten- den Zielaldcord dieser Kadenz» sei es f-Moll oder F-Dur, nicht, sondern führt in einen harmonischen Trugschluss. Er unterlegt den Melodieton es im nächsten Takt mit dem Akkord Ebrn6. Der Grundton auf die erste Zählzeit gibt diesem einen finalen Charakter. Somit hat er dem Akkord Gmybj rückwirkend doch die Funktion einer dritten Stufe verliehen. Das Gänse wirkt wie ein harmonisches Täuschungsmanöver. Die unklare Si- tuation der Protagonisten in dieser Szene wird durch die harmonische Uneindeutigkeit verstärkt. Der Abschnitt bekommt dann wenigstens einen plagalen Schluss auf Ab7 - also nicht als fünfte Stufe von Des-Dur, wo wir gerade noch glaubten zu sein> sondern als vierte Stufe von es-Moll. Allerdings passiert hier etwas Befremdliches, denn der Bass- ton ist ein F, was dem Akkord etwas Unstetes, Ungewisses verleiht, Heraus kommt ein Hybrid, denn die Harmonie ist nämlich einerseits ¥j> andererseits Ab7- "Wie in einem Crossfade schiebt Steiner das Ende der vorangehenden Passage (Ab/) und den Beginn der nächsten (F7) übereinander. In der folgenden Abbildung sehen wir den harmoni- schen Ablauf dieser Sequenz.
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Der Filmkomponist Max Steiner 1888 - 1971
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Der Filmkomponist Max Steiner
Untertitel
1888 - 1971
Autor
Peter Wegele
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
302
Schlagwörter
Film Music, Biography, Cinema, Musical science, Musicology, History of Music
Kategorie
Biographien
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