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3.5- Di«Mu«ik 225
La Belle Aurore Takt 64 - 66
Nb. 75. Weiterführung
Nun kommt ein wahrlich meisterhafter Beweis für die Fähigkeit Max Steiners, die Mittel
der Motiwariation konsequent für die musikdramatischen Erfordernisse der Szene ein-
zusetzen. (Man rnuss sich dabei immer vor Augen führen, dass Steiner den Song As Tim?
Goes 3y nicht wirklich geschätzt hat.)
Zunächst gibt er dem Motiv zwei Takte Zeit. Harmonisch gibt er der Sequenz Zu-
sammenhalt, danach dem D7 ein Brnz kommt. Der Akkord bekommt lokrischen Cha-
rakter, da die Melodie den Durchgangston Chat und die Zwischenstimmen von D nach
F wechseln. Hier ist ein Mollakkord* der gleichzeitig die reine Quint und die vermin-
derte Quint hat. Steiner greift immer wieder zu dem Mittel, Aldcorde mit Sekundreibun-
gen zu alterieren. Er bringt gleichzeitig Akkordton und Alteration. In der Eröffnungs-
sequenz kommt z. E, ein Mollakkord mit reiner Quint und gleichzeitiger übermaßiger
Quart (vgl. Main Title Takt 36 ff.). Hier liegen die reine Quint und die verminderte
Quint eine große Septirn auseinander, der Effekt ist der gleiche.
Diese beiden Takte münden wieder in die schon bekannte 6/8-Sequenz, die allerdings
diesmal um einen Takt verlängert ist. Steiner braucht diesen einen Takt mehr, um die
musikalische Entwicklung mit dem Leinwandgeschehen zu synchronisieren. Er will das
ThsmzAs Time Gots iSynämlich erst jetzt bringen, in Takt 71,
Der Filmkomponist Max Steiner
1888 - 1971
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Der Filmkomponist Max Steiner
- Untertitel
- 1888 - 1971
- Autor
- Peter Wegele
- Ort
- Wien
- Datum
- 2012
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 302
- Schlagwörter
- Film Music, Biography, Cinema, Musical science, Musicology, History of Music
- Kategorie
- Biographien