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Mobile Culture Studies The Journal
>mcs_lab> - Mobile Culture Studies, Band 1/2020
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62 Mobile Culture Studies | >mcs_lab> 1 (2020)Anna Riegler | Die urbane Zeichenlandschaft Aktivistische Raumaneignung Organisationen, Vereine, Gruppierungen und Indivi- duen nutzen den öffentlichen Raum, um Passant*in- nen auf ihre Botschaften aufmerksam zu machen. Die Einschreibungen in den Stadttext werden zur Mobili- sierung für gesellschaftsrelevante bzw. -kritische The- men genutzt. Sehr häufig wird dafür auf das Medium Sticker zurückgegriffen, um vielfältige Botschaften zu verbreiten. Kristian6 hat während seiner Studien- zeit für eine politische Organisation gestickert. Für die häufige Nutzung des Mediums Sticker für akti- vistische Motive führt er zwei Gründe an. Einerseits kann diese Form kostengünstig, einfach und schnell genutzt werden, und andererseits ist die Gefahr einer Bestrafung im Gegensatz zum Sprayen recht gering7. Im Grazer Stadttext finden sich Botschaften zu unter- schiedlichen Thematiken, beispielsweise Positionen, die sich gegen Rassismus, Faschismus oder unter- schiedlichste Arten der Diskriminierung wenden. Außerdem werden die zunehmende Überwachung sowie die kapitalistische Gesellschaftsordnung kritisch kommentiert. Auch viele Vereine und Organisationen, die sich für Umwelt-, Tierschutz oder die Einhaltung der Menschenrechte einsetzen, weisen auf ihre Ziele und Initiativen hin. Neben allgemein gesellschaftsrelevanten Themen werden auch kritische Stellungnahmen zur nationalen und lokalen Regierung sowie zu aktuellen politischen Maßnahmen in den Stadttext eingeschrieben. Lokal- politische Themen, die in den 2010er Jahren in Graz behandelt werden, sind das Murkraftwerk, die hohe Feinstaubbelastung, Graz als ,,Verbotshauptstadt“ sowie die Politik der Grazer Stadt- regierung. Symbolische Raumaneignung Graffiti-Writer*innen sowie lokale Fußballvereine und politische Organisationen schreiben sich in den Stadttext ein, um im öffentlichen Raum präsent zu sein. Dabei wird häufig auch die Wahrnehmung der Akteur*innen des öffentlichen Raumes als ,,Territorium“ sowie eine mehr oder weniger kompetitive Motivation sichtbar. Anna Waclawek bezeichnet Graffiti-Writing bzw. Signatur-Graffiti als die Praxis, Buch- staben, Namen bzw. Pseudonyme mit Sprühfarbe oder anderen Materialien auf städtische 6 Die Namen der Interviewten wurden in dieser Arbeit anonymisiert. 7 Vgl. Interview mit Kristian, 09.08.2018.
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>mcs_lab> Mobile Culture Studies, Band 1/2020
The Journal
Titel
>mcs_lab>
Untertitel
Mobile Culture Studies
Band
1/2020
Herausgeber
Karl Franzens University Graz
Ort
Graz
Datum
2020
Sprache
deutsch, englisch
Lizenz
CC BY 4.0
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
108
Kategorien
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