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(2020)Anna
Riegler | Die urbane Zeichenlandschaft
selbst gemalte Sticker und Poster sowie kleinere plastische Arbeiten unautorisiert im Stadtraum
platziert, will mit ihren Arbeiten Teile ihrer Umgebung verändern. Ihre unmittelbare Nach-
barschaft stellt für sie einen Teil ihrer Welt, ihres Universums, dar. Diesen Räumen schreibt
sie eine zentrale Bedeutung zu, die auch die Ortsauswahl für die Anbringung ihrer Arbeiten
begründet.18
Zur künstlerischen Raumaneignung zählen außerdem all jene Sprüche, Mitteilungen und
Botschaften, die keine politische oder gesellschaftskritische Intention verfolgen. Vielmehr geht
es darum, sich auszudrücken oder eine Botschaft an jemanden zu richten, wie beispielsweise
Liebesbekundungen.
Illegale vs. legale Einschreibungen
Neben den vielfältig unautorisierten Einschreibungen in den Stadttext entstehen viele Street-
Art Kunstwerke auf offiziell zur Verfügung gestellten Wänden. Über die Legitimität von lega-
len Graffiti bzw. Street-Art-Werken herrscht Uneinigkeit zwischen den Akteur*innen. Nach
Julia Reinecke spaltet sich die Gruppe bei der Frage, ob die Zusammenarbeit mit kommerziel-
len Unternehmen legitim sei. In der ,,Sell-Out“-Diskussion, die innerhalb der Street-Art-Szene
geführt wird, zeigen sich zwei konträre Positionen. Auf der einen Seite stehen Akteur*innen,
18 Vgl. Interview mit Antonia, 02.11.2018.
>mcs_lab>
Mobile Culture Studies, Band 1/2020
The Journal
- Titel
- >mcs_lab>
- Untertitel
- Mobile Culture Studies
- Band
- 1/2020
- Herausgeber
- Karl Franzens University Graz
- Ort
- Graz
- Datum
- 2020
- Sprache
- deutsch, englisch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 108
- Kategorien
- Zeitschriften Mobile Culture Studies The Journal