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>mcs_lab> - Mobile Culture Studies, Band 1/2020
Seite - 86 -
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86 Mobile Culture Studies | >mcs_lab> 1 (2020)Christine Fürst | Die Wiener „Mahü“ rund um die Uhr „Mahü“, so nennen die Wienerinnen und Wiener liebevoll ihre Mariahilfer Straße, was nicht zuletzt auch ein Gefühl der Zugehörigkeit signalisieren soll. Erst im Jahr 1897 erhielt nach mehrfachen Umbenennungen die Mariahilferstraße ihren Namen nach der einstigen Vorstadt Mariahilf.1 Berechtigt scheint nun die Frage, warum sie „Mahü“ und nicht „Mahi“ genannt wird. Eine Erklärung mag sein, dass in der Wiener Alltagssprache, anstatt „Maria hilf“, „Maria hülf“ gesagt wird, oder sollte diese Kurzform doch dem aus dem frühen 19. Jahrhundert stammenden Relief mit der Bitte „Maria hülf“ über der Eingangspforte der Wallfahrtskirche Mariahilf zu verdanken sein? In der vorliegenden Forschungsskizze, die auf einer von März bis Oktober 2018 durchgeführten Feldforschung beruht, werden die durch die Neugestaltung der „Inneren“ Wiener Mariahilferstraße geschaffenen neuen öffentlichen Orte mit ihren vorherrschenden Atmosphären und soziokulturellen Akteuren näher betrach- tet. Die Fragen, welche öffentlichen Räume von den Wienerinnen und den Wienern vermisst werden, was sie bei der Umgestal- tung anders gemacht hätten oder was sie in Bezug auf ihre „Mahü“ berührt hat, wird ebenfalls thematisiert. Zur Veranschauli- chung wird der Versuch unternommen, die sich verändernden Raumatmosphären im Rahmen eines Tagesablaufs darzustellen. Die Straße als Ort und öffentlicher Raum Theresia Schütz, die sich mit Raumforschung beschäftigende Architektin, schreibt: „Straßen nehmen wir als Weg und als Ort in einem wahr. Es sind bewegte Räume und Räume der Bewegung. Die Straße bildet einen Raum im Dazwischen. Als Durchzugs- und Verbindungsraum dient uns die Straße als eine Strecke in Form von räumlicher und zeit- licher Distanz zwischen zumindest zwei definierten Stationen.“2 Der französische Philosoph Jean-Luc Nancy betont, dass über die topologische Perspek- tive des urbanen Ortes hinausgehend, auf der Straße Begegnung stattfinde: eine Begegnung zwischen dem Subjekt und seiner Umwelt.3 Dem fügt die sich mit Stadt- und Raumsozio- logie befassende Publizistin Birgit Szepanski hinzu, dass die Begegnung zum Kontakt mit der Umwelt werde, weil der Raum gleichermaßen visuell, auditiv und taktil erfasst werde. 1 Vgl. zur Namensgebung: www.geschichtewiki.wien.gv.at/Mariahilfer_Stra%C3%9Fe (Zugriff 02.02.1019). 2 Theresia Schütz: Auf DER Straße gehen/ Auf DIE Straße gehen. In: dérive. Zeitschrift für Stadtforschung. Nr. 50 (Jänner-März 2013). Wien 2013, S. 37-44, hier S. 38. 3 Vgl. Jean-Luc Nancy zit. n. Birgit Szepanski: Erzählte Stadt – Der urbane Raum bei Janet Cardiff und Jeff Wall. Bielefeld 2017, S. 11. Abb. 1: Wallfahrtskirche Mariahilf Quelle: Christine Fürst, 2018
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>mcs_lab> Mobile Culture Studies, Band 1/2020
The Journal
Titel
>mcs_lab>
Untertitel
Mobile Culture Studies
Band
1/2020
Herausgeber
Karl Franzens University Graz
Ort
Graz
Datum
2020
Sprache
deutsch, englisch
Lizenz
CC BY 4.0
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
108
Kategorien
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