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Mobile Culture Studies - The Journal, Band 4/2018
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12 Mobile Culture Studies. The Journal 4 2o18 Joachim Schlör, Johanna Rolshoven | Künstlerische Positionen und Ausdrucksformen weltweit auf der Flucht – jeder 113. Mensch ist betroffen. Welche Verbindung besteht zwis- chen Exil damals und heute? … berichtet davon, wie der Exodus aus Mitteleuropa auch zum transnationalen Ideen- transfer wurde. Es zeigt, wie Migration in bedeutsamer Weise kulturelle Muster verändert – eine Erkenntnis, die für ein friedvolles Miteinander in unserer globalisierten Welt immer wichtiger wird.“12 Gerade der letzte Punkt verweist auf das oben angesprochene kreative Potential. Eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Idee des Ideentransfers würde es ermöglichen, Menschen, die sich unterwegs befinden, als Akteure, als handelnde Persönlichkeiten wahrzunehmen. Aber ist ein Museum dafür der richtige Ort? Sollten nicht die Formen der Darstellung selbst etwas vom mobilen Charakter der Ereignisse, vom Unterwegssein und seiner Verarbeitung enthalten? In diese Richtung bewegen sich die Beiträge der vorliegenden Ausgabe. Der erste Beitrag dieses Heftes, von der Künstlerin Katy Beinart, schildert die Reise „zu den Wurzeln“, die sie mit ihrer Schwester zusammen unternommen hat: Brot und Salz sind zugleich ein künstlerisches Schwellenritual für das Ankommen und eine Erinnerungschiffre für die eigene Familiengeschichte im politisch russischen und kulturell jüdischen Osteuropa, die Geschichte der Auswanderung aus dem Gebiet des heutigen Litauens über Russland, Deutsch- land und England nach Südafrika. Die Reise in die mobile Erinnerung der Mobilität erwies sich als schwierig, eine Herausforderung an die Methodologie des künstlerischen Forschens. Sie gelang, weil sie, wie die Autorin schreibt, von der Obsession des Nachvollziehenwollens ange- trieben wurde. In einem Umgang mit den Materialien der Suche, der sowohl künstlerischen als auch wissenschaftlichen Kriterien genügt, wird die Raum- und Zeitreise in das Text- und Bilddokument dieses Beitrags gefasst, das die Autorin „Nacherinnerung“ nennt. Der Beitrag von Tuuliikki Kurki führt vom Mittelmeer weg, an eine Grenze im Norden, die mitten durch Wälder verläuft und die während des Kalten Kriegs und heute wieder „heiß“ ist. Die Grenze zwischen Finnland und Russland mitten durch Karelien durch ist eine Schneise im Wald, aber auch in den Erinnerungen, den Herzen der Menschen. Die Spur, auf der Kurki den Traumata dieser Teilungen folgt, findet sich in der Literatur. Grenze und Bewegung las- sen sich von Überquerung zu Überschreitung steigern und von Wechsel zu Verwundung. Das ist das Thema der Schriftsteller, deren künstlerisches Abklopfen der Grenzlandbiografien die Autorin befragt. Im Lissabon, das Debora Baldelli uns schildert, sind die Phänomene schmerzloser und far- biger. Eine religiöse Gemeinschaft bündelt migrantisches und mobiles Leben und schafft einen kosmopolitischen Raum, der nicht derjenige der in dieser Stadt massiven Touristification ist: Das Fest der internationalen Hare Krisha-Gemeinde spielt mit dem öffentlichen Raum und praktiziert Musik und andere Ausdrucksformen. Kathrin Harather zeigt Facetten eines Projektes des künstlerischen Forschens, das sich als eingreifend in die Vorgänge migrantischen Lebens in Wien versteht. In ihrem Beitrag ist das künstlerische nicht nur der Gegenstand der forschenden Beobachtung, sondern sowohl Teil des Forschens selbst als auch Teil des Umgangs der Migrant_innen mit dem neuen städtischen Umfeld. 12 Stiftung Exilmuseum Berlin, <https://stiftung-exilmuseum.berlin/de>
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Mobile Culture Studies The Journal, Band 4/2018
Titel
Mobile Culture Studies
Untertitel
The Journal
Band
4/2018
Herausgeber
Karl Franzens University Graz
Ort
Graz
Datum
2018
Sprache
deutsch, englisch
Lizenz
CC BY 4.0
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
182
Kategorien
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