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2ft Geognoftifche Gebirgverhältniffe.
Krautbat, Et. Michael, Leoben. Parschlug, Wartberg, zwischen Paffail und Tulwiz-
dorf lc. Die gesammten terziaren Gebilde der südöstlichen Ausläufer zwischen dem
Werel und Schökel. von Sparberegg bis Radkersburg, können als Ueberlage-
rungen unserer llrformazion angesehen werden.
3 . D e r Sndas t des guarz igen Urgeb i rgzuges.
Diese Gebirgpartie ist mit der vorigen, geognostisch betrachtet, in so innigem
Zusammenhange, daß sie mit derselben gleichsam nur einen Körper bildet; wir be-
handeln sie jedoch, der besseren Uebersicht wegen, auch in geognostisch er Bezie-
hung als einen besonderen durch die Mur vom Zentralaste abgeschiedenen Gebirgaft.
welcher zuerst eine östliche, dann vom Teigitsch - Speik eine südliche Richtung ver-
folgt, und mit dem Vach er ge birg erst jenseit des Draustromes am Kalkgebirge
der Karavanken endet. Der ganze Zug dieses Gebirges, welcher die Gränze gegen
Kärntm bildet, mit Einschluß des Vachergebirges und des nordöstlichen Zweiges
gegen Bruk hin, zeigt den Charakter des quarzigen Urgebirges mit vorherr-
schendem Glimmerschiefer und Gneis; nur an wenigen Stellen sind Grauwake.
Kalk und andere Gebilde eingeschoben.
Der in Süd an Käruten gränzende Wasserscheidezug zwischen der Mur
und Dräu (S. 45) hat am Königstul und bei Turrach grobe Grauwake «-Kon-
glomerate, denen weiter östlich Uebergangschiefer und stellenweise Kalke
folgen, welche Bildungen von St. Georgen oberhalb Murau bis Nieder-Wölz zu
beiden Seiten der Mur hinziehen. Ein zweiter bedeutender Einschub von Grauwake
ist bei Neumarkt in dem zum Draugebiete gehörigen Olsga-Vachgebiete, welcher
sich bis Ober>Wölz jenseit der Mur fortsezt und mit der Grauwaken- und Äalk-
partie dieser Gegend in Verbindung tritt. Auf der Stangalpe bei Turrach zei-
gen sich Glieder einer Steinkohlenformazion. welche aus Konglomeraten und
schwarzen Schiefern bestehm, und einen bedeutenden Reichtum an Manzenabdrüken
enthalte«. Der vom Teigitsch-Eveik (dem Knotenpunkte, wo sich die Wasserscheide nach
Süd wendet) nordostwärts gegen Nruk ziehende, bereits als Kreisscheide (S. 9)
beschriebene Nebenzweig hat bei Köflach, Straßgang, Gösting. Nebelbach, Zlat'
ten ebenfalls Grauwakengebilde. Im Quellengebiete der Kainach und des
Södingbaches zwischen Noitsberg. Köflach. Graden. Kainack. Pongrazen, dann
bei Feiftriz, Uebelbach und bis gegen Rötelftein geht das quarzige Nrgebirge in
Nr- und Nebergangskall «nd in Grauwake über. Nei Köflach und Lan-
lowiz beginnen mit ausgedehnten Braunlohlenlagtrn die Molassen- und
Terziärformaziouen. welche von Nord nach Süd bis Eibiswald und östlich
bis zur Mur die Niederungen des ganzen quarzigen Urgebirgzuges von den Tei-
gitschalpen bis zum Radelgebirge einnemen. An der oberen Kainach und Söoing
lommt auch eine bedeutende, dem Wiener-Sandstein analoge Kreideform azion
vor, welche von Graden über Geisttal nach Pongrazen hinzieht.
Als Massengebilde erscheint ein kleiner Serpenlinstok in der Mitte
des Hlattengrabens, eine größere Masse aber nördlich am rechten Murufer, dem
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Titel
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Autor
- Mathias Macher
- Verlag
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Ort
- Graz
- Datum
- 1860
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.91 x 20.62 cm
- Seiten
- 632
- Schlagwörter
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen