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Ginfache Mineralprodukte. Z5
gute Koaks. Das Erträgniß war im Jahre 4853 über 739.000 Ztr. In Nr.
gental (Mürztal) findet man Glanzkohle, der Leobner-Kohle ähnlich, mit Holz«
struktur; in Winkel und Gamsgraben, nordwestlich von Kapfenberg, Pechkohle
zwischen Sandstein, der auch Walkererde führt; in P arschlug, nördlich von Ka«
pfenberg. wo Sandstein, Ton, Mergelschiefer und Schieferton die Kohle und die
von Unger beschriebenen Pfianzenabdrüke führen. Dort wird auch Alaun erzeugt.
In Göriach, Trofaiach. Aflenz. Turnau, Wartberg, Illachgraben bei Langenwang
sind Kohlen von geringerer Bedeutung; ebenso in der kleinen Mulde der Ratten
an der Feistriz. Auch im Ennstale, bei Längdorf, nächst Gröbming fand Stur
Braunkohle anstehend.
Die im mittleren Teile des Landes vorkommenden Flöze bei Sonners-
dorf, nördlich von Lafniz bei I lz, in Lehm, die auf Gneis ruhenden Flöze um
Wei; bei Buch und Rais, in Kleinsemmering, der Bau am Niederschökel, die Aus-
bisse in Windischbüheln am Schlapfenberg. bei Melling und St. Andrä dürf-
ten dem großen ungarischen Brken zuzurechnen sein. Der Uebergang von diesen zu
den mächtigen Ablagerungen im Westen bilden die Flöze am linken Murufer zu
St. Ulrich nordöstlich, zu Iagering und Hasendorf südöstlich von Wildon. Die
mächtigen Braunkohlen- oder Lignitfiöze bei Voitsberg erftreken sich von Ober-
dorf über Mitterdorf und Köflach bis Lankowiz und Pichling und liegen, nach
Sprung, auf glimmerigem Sandstein, gegen den Rand (Heilingenberg) aufNebergangs-
kalk; zuweilen wereln Ton und Sand; bei Oberdorf läuft eine 8 Fuß mächtige Lehm-
schichte inzwischen, aber die Mächtigkeit der Kohle ist überall bedwtend (bis über 20 Kl.).
Nur in den untersten Partien ist Eisenkies ausgeschieden. Am reinsten erscheint
die Kohle bei Biber st ein. Die Baue befinden sich bei Värenbach. Kleinkainach,
Tregist, Niedertregift. Oberdorf. Biber, Viberstein. Lankowiz, Pichling. Schaflos.
Rosental. Nntergraden, Woitech und Mitterdorf. Gegen den nordwestlichen Rand des
großen Terziärbekens erscheinen Flöze von gemeiner Braunkohle, welche auf Neber«
gangskalk lagern, aus Sand, quarzreichen Mergeln, Ton, Walkelerde zusammengesezt.
mit kieselreichem Kalke bedekt sind amd Land- und Süßwaffer-Schnekengehäuse füh-
ren, wie bei Rein, Eisbach im Schirningtal, bei Straßgang. in der Mantscha.
Die Ausbeute der Braunkohlen und Lignite der Voitsberger« und Köf«
lacher-Region beträgt bereits viel über eine halbe Mil l ion Zentner und dürfte
nach Eröffnung der Graz-Köflacher-Eisenbahn, welche heuer (1859) erwartet
wird, auf mehr als 4 Mill ionen Zentner sich steigern.
Die mächtigen Lager von Pechkohle (Glanzkohle) bei Eibiswald liegen,
nach Sp rung , auf Glimmerschiefer und feinkörnigem Sandstein und sind mit
Schieferton bedekt, worin Reste von See-, Süßwaffer» und Landtieren, sowie Pfian«
zenabdrüke vorkommen. Die Baue von Eibiswald. Schwanberg, Limberg, Steieregg,
Pitschgaueregg, Kopreinig, Tombach, Feistriz, Schönegg lieferten im Jahre 4853
gegen 265,000 Ztr. Kohle, wovon die Hälfte zur Erzeugung von Alaun ver-
wendet wurde. Auch der Bau bei Teutschental, nördlich von Windischfeistriz. ge«
hört noch dem großen ungarischen Donaubelen an.
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Titel
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Autor
- Mathias Macher
- Verlag
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Ort
- Graz
- Datum
- 1860
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.91 x 20.62 cm
- Seiten
- 632
- Schlagwörter
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen