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42 Gewässer.
von da bis Scheifl ing beinahe um das vierfache, verengt sich darauf etwas
bei Unz markt, gewinnt dann wieder an Vreite bis Iudenburg. Hier öffnet
sich eine schöne große Ebene, das Eichfeld, welches bis Knittelfeld reicht. Nach
einer kleinen Verengung bei Knittelfeld wird das Tal bald wieder beträchtlich breit,
und läuft dann mit verschiedenen Dimensionen in nordöstlicher Richtung ms Vruk fort.
Die vorzüglichsten Bäche, welche auf dieser ganzen Streke von beiden
Seiten der Mur zustießen, sind zwischen Predliz und Murau: der Predliz«,
Paal-, Lorenzen- und Rantenbach; zwischen Murau und Iudenburg: der Lasniz«,
Katsch-, Taja-, Wölzer-, Perchauer-. Göschiz« und Offacherbach; zwischen Iudenburg
und Knittelseld die großen Väche: Pols, Granizen, Lobming, Ingering; zwischen
Knittelfeld und Leoben: zahlreiche kleinere Väche nebst dem großen Liefingbach
bei St. Michael und dem Vorder» beigerb ach bei Leoben; von hier bis Vruk
nur unbedeutende Väche. In Vruk nimmt die Mur in ihrer gähen Wendung
gegen Süden die von Nordost kommende Mürz auf.
Als Seen sind im oberen Murgebiete zu bezeichnen: an der Nordseite der
Grubersee, der Miezel-See und Gastel-See beim Ursprung des Katschbaches am
Sauofenberg, der Fisch-See und Wild See am Hohenwart, der Ingering-See
(3582 W. F.) am Ingeringbach nächst dem Schrimpfkogel; an der Südseite: der
Diesing-See am Eisenhut, der Hauser-See am Ursprung des Lorenzenbaches, der
Winterleiten-See an der Seetalalpe und einige kleine Seen an der Gränze Kärntens.
b) Das m i t t l e re M u r g r b i e t nimmt die Streke von Vruk bis
Wildon ein. Die Mur durchströmt von Vruk bis zur Kreisgränze bei Rötelstein
und dann weiter im Grazer - Kreise bis Feistriz ein ziemlich enges Tal zwischen
mäßig hohen Gebirgen und nimmt in diesem Verlaufe nebst vielen unbedeutenden
Gebirgbächen den Miznizbach bei Mirniz, den Gamsbach und den Türnauerbach
bei Fronleiten, dann den Nebelbach bei Feistriz aus. Hier. nachdem er die Felsenenge
der Nadel wand mit ihrer merkwürdigen Eisenbahn-Gallerte passirt hat. gewinnt
der Strom ein breites Tal und zersplittert sich bald — sowie in seinem ganzen
ferneren Verlaufe — stellenweise in mehre Arme. nimmt nebst vielen kleinen
Bächen bei Stübing den Stübingbach, bei Eggenfeld den Roitfchbach. bei Gratwein
den Reinbach auf, und betritt nach dem kurzen Engtale bei Gösting das schöne
große Grazer-Feld mit der prächtigen Hauptstadt, dem imposanten Schloßberge
und der romantischen östlichen Hügelreihe im Vordergrunde. Hier fließen demselben
noch der Göstingbach von Westen, der Andriz-, Schotet- und Grazbach von Osten zu.
Von Graz bis Wildon halt sich der Strom mehr an der östlichen Hügelzeile,
welche von dem Wasserscheidezug ausläuft, und nimmt von derselben mehre kleine
Bache auf, von denen der vom Schemmerl kommende Ferbesbach der bedeutendste ist
und bei Ferniz in die Mur tritt. An der Westseite mündet sich außer dem kleinen
Wundschuhbach nur der Kainachfluß bei Wildon ein. Auf dieser ganzen Strele
tritt die Mur häufig aus. und bildet zahlreiche Versandungen und Inseln, welche
mit Gestrüppe sich oedeken. Im ganzen mittleren, sowie im folgenden unteren
Murgebiete gibt es leine Seen mehr.
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Titel
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Autor
- Mathias Macher
- Verlag
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Ort
- Graz
- Datum
- 1860
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.91 x 20.62 cm
- Seiten
- 632
- Schlagwörter
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen