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Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Seite - 77 -
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Seite - 77 - in Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark

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Schwämme. 77 kommenden Fliegenschwamm (^mauita niusearia); dieser Giftschwamm unter« scheidet sich jedoch auffallend durch seine weißen Punkte auf dem feuerroten Hute, die weißen Blätter und den knolligen Stiel. 4) Der Hirschling (Stachelschwamm, H)'änum) hat einen fieischigen Hut und Stacheln statt der Blätter. Nur zwei Spezies desselben werden hier« lands gegessen nämlich: a) Der lichtbraune Hirschling (H. imdrielltuiu) mit seinem dachziegelförmig beschuppten Hut, und d) der gelbe, oder auöge» schweifte Hirschling (II . repanäuin), welcher leztere häufig in großen Gruppen vorkommt, aber selten genoffen wird. Dieser lezten Spezies ist der kleine, weiße Butterschwamm, welcher in Gruppen vorkömmt, und vom-Landoolke gerne gegessen wird, dann ein größerer gelblicher sogenannter Hirschling ähnlich, welche aber so wie der seltene schwarzbraune mitunter grünlichbraune «nd unter dem Hute weiße Hirschling, nicht Stacheln, sondern feine Löcher haben, sohin zur Fa- milie der P i l z l i n g e gehören, wenn man sie nicht den P o I i p o r e n bei. zälen will. 5) Der Pfif ferl ing ((^antkareiws). Von diesem Geschlechte wird nur der dottergelbe Rechling (0. olbariu») als der am frühesten vorkommende Schwamm genossen — aber auch nur, wenn es an besseren fehlt. 6) Die Zweigmorchel ((üiavaria) liefert die Bärentaze (0. ooial- loiäes), welche in allen Nadelwäldern, vorzüglich gelb. mitunter auch violett oder weiß gefärbt vorkommt, und in noch jungem, körnigen Zustande gegessen wird. Zu dieser Gattung gehört der zur Zeit des Kornschnittes in Gruppen wachsende violette Kornschwamm, ist aber dem Rechling einigermassen ähnlich. 7) Die Faltenmorchel (Ilsivelia). Dazu gehören: »,) Die gemeine Maurache (H. «»eulenta), mit einer müzenförmigen faltigen Keule, im Früh- jahre in Nadelwäldern wachsend; d) die krause Maurache (H. crispa,) mit weißlichem grubigen Stiel und einem blaffen lrausigen Hut, im Herbst in den Wäldern vorkommend. 8) Die Spizmorchel (HIorcliellH). Von dieser Gattung kennt man hier nur die schmakhafte gemeine Spizmorchel mit dunkelbrauner, kegelförmiger, etwas angewachsener Müze; sie ist aber selten. 0. Giftfchwäntme. Unser Land ist auch an Giftschwämmen nicht arm. doch scheint das Gif t der- selben minder intensiv' zu sein. als in anderen, vielleicht mehr trokenen Ländern. Mir ist in meiner langen ärztlichen Praxis in Steiermark noch kein Fall einer Schwamm^ Vergiftung bekannt geworden, und ich habe selbst gesehen, wie ein Mann einen zur Fljegenoertilgung bestimmten, gebratenen Fliegenschwamm aus Versehen verzehrte, ohne den geringsten Nachteil davon zu spüren. Die zartere Art des Pfefferfchwammes (H.. piperaw8), welcher Vielen als giftig gilt, wird seines pikanten Geschmakes we- gen auf dem Lande allgemein (gebraten) verzehrt.
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Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Titel
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Autor
Mathias Macher
Verlag
Ferstl'sche Buchhandlung
Ort
Graz
Datum
1860
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.91 x 20.62 cm
Seiten
632
Schlagwörter
Topographie, Kartografie, Statistik
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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