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Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
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Seite - 81 - in Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark

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Giftpfianzen. 81 pflanze ist die Ve i l aäouna , weil ihre schönen schwarzen Kirschen von Kindern leicht genossen werden. Mir ist selbst eine Vergiftung durch VsUaäonu»,-Wurzel, welche von Kindem genascht wurde, vorgekommen. An die Lellaäoiui», reiht sich der Stechapfel (v. Ztramouiurn), weil Kinder oft dessen Blüten kaum und sogar den Samen naschen, auch das Geflügel nicht selten durch den Samen ge- tödtet wird.Die Gartengleisse (^etkuga e^uapium) wird leicht mit dem P etersil verwerelt und erzeugt Vergiftungsimptome. Ich sah ein Kind, welches Vlüten des Bittersüß (vuleauiara) kaute, in Delirium geraten. Kindsmägde legen gerne den betäubenden Nachtschatten (8. uiFi-um) in die Bettchen der Kinder, damit sie schlafen. Zufäl l ige Vergiftungen durch Giftschwämme, Schierling, Saubrot (O/elaiueu), Anemone, (HeliäouiuiN) Vr^oma, Nießwurz, Bilsenkraut (H^osc), Mutterkorn u. s. w. find hierlands nicht, oder doch sehr wenig bekannt. o. Wi lde Pf lanzen als Volksarzneimi t te l . Die meisten offizinelen Pflanzm sind zugleich alsVolksarzneimittel bekannt, in deren Kreis jedoch auch zahlreiche andere Pflanzen gezogen werden. Wir nennen hier nur folgende: 4) Gegen Menschenkrankheiten: Lerchenschwamm, bei Katarrh und Lungensucht; Hollerblüte als Schweißmittel; Galluskugeln gegen Ruhr; Wurmkraut (lanaeet. vulF.) gegen Würmer, Taschenkraut ( I k ia^ i durZ» zmst.), mit Ei gebaken, gegen Gebärmutter ° Vlutfluß äußerlich; ßichenmiftel gegen Wasser- sucht; Kronawetöl gegen Kolik; Engelsüß (?ol^oä.) als Vrustmittel; Almrha- barber (likeuiu i-apout.) gegm Gicht und Gall; Gamswurzel (vorouicniu) gegen Epilepsie und um den Schlaf zu mindern; Waldmeister (^.s^ei-ula, oäo- i-»ta) zum Blutreinigungtrank im Mai; Rukerln (Vsiii» psreuni») als Abführ- mittel für Kinder; Eschenblätter gegen Gicht; Gundelreben Meckouia Iisäer.) gegen Harnleiden; Löwenzahn gegm Gelbsucht; Wegerich (?1auwFo) als Wund- und Lungenheilmittel; Leinkraut (8^mpti/tuiii «Mc) bei Beinbrüchen und Blut- Mffen; Schwarzbeeren (Vaoeiiüuni mMillug) gegen Durchfall und Blutfiuß; Nessel (Urtiea äiniea) gegm Bluthusten; alle bekanntm Tbeekräuter gegen ver- schiedene Nebel. 3) Gegen Viebkrankheiten: Haselwurz (^.»»i-uiu europ.), als Pferde-Drüsenpulver; Enzian bei mangelnder Freßlust; Speit zur Räuchmmg der Viehftallungen; Gilwurz (tleUedorus ni^er), das Würzchen in die Haut ge- zogen zur Ableitung; Saunigglwurzel (It. sauiouli) gegen Harnverhalwng n. s. w. Die Volks meinung über die verschiedenen Wirkungen der Heilmittel bei Men- schen und Tierm gründet sich fast lediglich auf blinden, miwnter lächerlichen Glauben, und ist die Hauptursache, daß die Kurpfuscherei so sehr überhaud ge- nommen bat, und noch fortan florirt. Ick glaube daher der weiteren Ausführung des Verzeichnisses der Volksmittel, welche schon so oft großes Unheil angerichtet und selten Nuzm gebracht haben, überhoben zu sein. Dr. Macher's m«d. Topvgrasie. 6
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Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Titel
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Autor
Mathias Macher
Verlag
Ferstl'sche Buchhandlung
Ort
Graz
Datum
1860
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.91 x 20.62 cm
Seiten
632
Schlagwörter
Topographie, Kartografie, Statistik
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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