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Haustiere. 9z
4) Die eßbare Schneie (Helix poinata) zeigt sich im ganzen Lande
und wird zur Fastenzeit an den Mauern, wo sie sich im Spätherbste vergraben,
und in ihr Haus eingebühnt hat, aufgesucht und zu Markte gebracht. Im Enns-
gebiet werden die eßbaren Schn'ekm an mehren Orten gehegt (Weifelboden,
und Mariazeller-Schneken).
5) Die kleine und große Flußmuschel (N^a piotoi-um) erscheint in
allen Vächen und Flüssen, welche einm schlammigen oder tonartigen Grund haben.
Sie sind eßbar, und die größtm, welche vorzüglich in Lahnen vorkommen, schme«
km, mit Meersalz zubereitet, beinahe wie Austern.
L Hanst iere.
« Größere Haustiere.
Zu diesen rechnen wir die größeren Nuztiere: Pferde, Rindvieh, Schafe
Ziegen und Schweine.
a) Das Pferd (V^uus) wird im ganzen Lande gezüchtet, und besonders
in einigen Gegenden des Grazer-Kreises mit Vorliebe gepflegt. Ausgedehnt wird
die Pferdezucht im Kainach-, Raab- und Murtale (bei Piber, Mooskirchen, Feld-
bach. Wernsee) betrieben. Die Zahl der Pferde im ganzen Lande beträgt bei
60,000, wovon nahezu die Hälfte auf den Grazer-Kreis entfällt. Wir haben
drei Hauptraffen: das norische edle Roß, das gemeine norische Roß und Vlend«
linge. 1) Das schwere, edle norische Roß, von riesigen Dimensionen mit
kräftigen Füßen, starkem Halse und proporzionirtem Kopfe wird im Oberlande,
besonders im Gestüt von Admont gezogen, und auch im Unterlande durch Be»
schäler verbreitet. 2) Das gemeine norische Roß (das obersteirische Bauern.
Pferd) ist dem vorigen ähnlich, aber kleiner, und hat einen verhältnißmäßig großen
Kopf. 3) Die untersteirischen Pferde sind größtenteils Blendlinge, von
Aerarial-Beschälern abstammend. Die Pferdezucht wird vom Staate durch die
Beschälanstalt mit 142 Hengsten und durch Prämien zu heben gesucht, von welch'
letzteren im August und September 4858 in Zilli und Hartberg 436 Stük Du»
katen für 46 Pferde verteilt wurden. 4) Der Esel (A. asiuus) wird nur an
wenigm Maierhöfm und von Kleinbesizern zu kleinen Verrichtungen gehaltm.
d) Das Rind (Log) ist das vorzüglichste Nuztier, und die Rindviehzucht
gibt ein Haupterträgniß des Landes, welches einm Rindviehstand von nahezu
400,000 Stäken aufweiset. Dabei ist der Grazer. Kreis wieder am stärksten ver-
treten. Wir haben nur eine einzige Spezies des Rindviehes (V. laui-us-
äoiu63tiou8) - der Büffel (V. duttews) wird manchmal aus Ungam als
Schlachtvieh eingetrieben. Die Hauptrassen sind folgende: 4) Die Mürztaler-
Raffe, dalgrau, groß und schön, bildet im Mürztale und im oberm Murtale bis
Iudmburg den Hauptschlag; höher in den Gebirgm wird dieser Schlag kleiner,
und weiter gegen Ost, Süd und West weißer. 2) Die femmelfarbe Maria.
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Titel
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Autor
- Mathias Macher
- Verlag
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Ort
- Graz
- Datum
- 1860
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.91 x 20.62 cm
- Seiten
- 632
- Schlagwörter
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen