Seite - 100 - in Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark

tOtt Viehklankheiten. 6) Hunde werden nicht besonders häufig von der Wut befallen, und wenn es geschieht, vorzüglich im Unterlande. Im Jahre 1826 kam ein wütender Hund unter die Echweinherde der Dörfer Lotsch und Michalowez des Bezirkes Rann, worauf viele Schweine wütend wurden, und verilgt werden mußten. Ich pflegte bei dm von wütenden oder wutverdächtigen Hunden gebissenen Menschen neben der be- kannten äußerlichen Behandlung die Leiiaäoniia in steigenden Gaben '/,2 bis 4 Gran profilaktisch anzuwendm, bis einige Zeichen der Wirkungen dieses Medika- mentes (Trokenheit des Schlundes. Funkensehen u. s. w.) eintraten, und hatte das Glük von etwa 12 in verschiedenen Gegenden derart behandelten Gebissenen leinen zu verlieren. 7) Das üppige Futter, besonders der grüne Klee bewirkt beim Rindvieh oft die Trommelsucht, welcker man durch einen Stich mit dem Trokar oder einer zweispizigen, an den Spizen zusammengedrükten Gabel zu begegnen pflegt. In neue- ster Zeit wird Schwefelleber, im Waffer aufgelöst, als vorzügliches Mittel dagegen gerühmt. 8) Die Pferde bekommen häufig durch Verkühlung oder unvorsichti- ges Füttern mit Klee, neuem Heu, oder Roggen die Kolik, und werden bei Mangel kundiger Tierärzte oft ein Opfer derselben. 9) Die Schweine werden leicht durch zu warmes oder gar heißes Fut- ter verdorben, so daß sie nicht seltm in wenigen Stunden sterben. Sie unterliegen auch sehr der Bräune, oder Kehlsucht und bekommen oft die Finnen, weshalb auch durch Verordnungen die leider zweklose Finnbeschau anbefohlen wurde.