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Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
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Geifteslultur. 443 auf 4 Zimmer kommen. In den 14 Dekanaten der weniger bevölkerten Zillier- Partie ist die Zal der Schulen und Lehrzimmer größer, so daß im Durchschnitt nicht mehr als 79 Kinder (aber immer noch eine abnorme Zal) auf 4 Lehrzimmer entfallen. Dazu ist noch zu bemerken, daß die meisten Schule« teutsch und sla» visch gemischt, ziemlich viele rein slavisch, und wenige rein teutsch sind. 4) In ganz Steiermart sind nach dieser Zusammenstellung 68 Deka« nats-Schuldistrikte, 16 Hauptschulen, worunter 4 mit Unter-Real' schulen, 1 Taubstummen-Institut, 491 Pfarrschulen,(5 evangelische dazu gezält), 119 Gemeindeschulen, zusammen 627 Volksschulen mit 1010 Lehrern und 895 Lehrzimmern, welche von 86,862 Schülern besucht werden. Schlägt man die Bevölkerung auf die runde Summe einer Million an, so kömmt auf 1600 Bewohner eine Elementarschule, und jeder 11,g Bewohner ist ein schulbesuchendes Kind. Wir ersehen aus diesen Zif fern so ziemlich klar den Kultur grad des Volkes, sein Bestreben vorwärts zu schrei» ten, und die Hindernisse, welche es zu überwinden hat. Im Nruker-Kreise stehen dem Schulbesuche die große Entfernung vieler Wohnungen von den Schulen, die rauhen Nitterungeinfiüsse, mitunter auch die Armut vieler Bewohner entgegen; des ungeachtet ist jeder 11,7. Bewohner (bei- nabe die mittlere Zal für das ganze Land) ein schulbesuchendes Kind. Der rege Sinn für Schulunterricht gibt sich vorzüglich dadurch kund, daß nicht nur die Gemeinde», sondern sogar manche wolhabende Privaten auf eigene Kosten Schulen errichten, da die Zal der Pfarr- und Lokalie-Schulen nicht ge- nügt. Auf diese Art sind im Bruker-Kreise bereits 23 Gemeinde schulen er- richtet worden, und jeder Bewohner trägt gerne zur Erhaltung derselben bei. Die geringe Zal der Kinder in den Gemeinde- und Lokalieschulen macht, daß die Durchschnitt-Zal der Schüler für ein Lehrzimmer (68) die Normalzalkaum übersteigt; dafür ist aber in 21 Pfarren ein solcher Mangel an Lehrzimmern, daß die Normalzal der Schüler für ein solches um das zwei- und dreifache über- schritten ist. Im Graz er-Kreise ist der Schulbesuch nur in den Gebirgsgegenden schwierig, daher erscheint auch jeder 9,^. Bewohner als ein Schulkind, und man trifft nur selten eine Person auf dem Lande, welche nicht lesen und schreiben kann. Obwol die Gemeinden 91 Gemeindeschulen (die halbe Zal der gesammten Pfarr- und Lokalie-Schulen) auf eigene Kosten errichtet haben, und solche sorg- sam erhalten, so ist doch der Mangel an Lehrzimmern ungemein auffallend. Schon in den Gemeindesckulen entfallen im Durchschnitte 72, in den Pfarr- und Lokalie» Schulen aber 119 Kinder auf jedes Lehrzimmer. Im Marburger-Kreise kommt erst auf 2103 Bewohner eine Schule, und auf 15 Bewohner 1 Schulkind, auch unterhalten die Gemeinden nur wenige (im Marburger-Anteile nur 5, und im Zillier-Anteile, für welchen sie nicht aus- gewiesen sind. vermutlich noch weniger) Gemeindeschulen — was unge» achtet der guten geistigen Begebung der slavischen Bewohner auf minderen Eifer Dr. Machel's Topoglasit. 8
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Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Titel
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Autor
Mathias Macher
Verlag
Ferstl'sche Buchhandlung
Ort
Graz
Datum
1860
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.91 x 20.62 cm
Seiten
632
Schlagwörter
Topographie, Kartografie, Statistik
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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