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Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
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Seite - 127 - in Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark

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Endewische Krankheiten. 427 des steierischm Volkes nach seinen Verhältnissen und Kulturstufen, lassen schon bestimmte Schlüsse auf den Gesundheitzustand desselben im Allgemeinen zu; jedenfalls finden die Sanitätverhältnisse in diesen topograstsch - statistischen Daten ihre Er- klärung. Neberhaupt müssen wir jedoch voraus bemerken, daß der Gesund« heitzustand der Bevölkerung im Ganzen genommen ein günstiger ist. Die vorkommenden Krankheiten lassen sich am zwekmäßigsten in endemische, epidemische und verschiedene Krankheiten einteilen. H. Endemische Krankheiten. Zu den endemischen, in den örtlichen Verhältnissen begründeten, Krankheiten zälen wir in Steiermark vor allen den so viel besprochenen und so falsch ver- standenen Kretinismus mit den vielerlei Krankheiten und Gebrechen, welche i r r ig als Erscheinungen des Kretinismus bezeichnet zu werden pflegen, dann das Werelfieber und noch einige andere von der Oertlichkeit abhängige Krank- heiten. Bevor ich zum Kretinismus übergehe, glaube ich jene Krankheiten, welche man mit demselben so häufig zu verwereln pflegt, nämlich das verkümmerte Wachs- tum, den Kröpf, die Schwerhörigkeit, Taubheit und Taubstummheit, den Schwach- sinn und Blödsinn kurz besprechen zu müssen. « Verkümmer tes W a c h s t u m . Diefes Gebrechen erscheint vorzugweise in Gebirgsgegenden, und zwar ohne wesentlichen Unterschied in Bezug auf die geognostischen Verhältnisse derselben. Auf den Gebirgen sind die Menschen überhaupt mehr klein, stämmig und unter- sezt, auch die Bäume gedeihen nicht zu besonderer Größe, und verkümmern auf den Alpenhöhen zu verkrüppeltem Krummholze. Bei dm Menschen scheinen ähnliche Verhältnisse wie bei den Pflanzen das freie Wachstum zu beschränken, und mit- unter sogar zwergartige Verkrüppelungen herbeizuführen. Viel Ursache dürfte auch in der Generazion liegen. Manchmal sind bei diesen Verkümmerten die Hände und Füße, so wie der Kopf stärker entwikelt; öfter aber kommt ein beinahe voll» kommenes Ebenmaß aller Körperteile vor, ja der Kopf erscheint verbältnißmäßig nicht selten zu ileiu. Die Geiste ssähi gleiten dieser Zwerge sind von denen der übrigen Bewohner ihrer Geburtgegend nicht verschieden; häufig sind diese 2 bis 4 z«ß hohen Geschöpfe geistig frischer und körperlich agiler als ihre großen Mitbewohner; Schwach- oder Blödsinn findet sich unter solchen Zwergen ziemlich selten, noch viel seltener eine kretinische Anlage. Diese körperliche Verkümmerung kommt besonders in einigen Gebirgsgegenden von Obersteier vor. Der Bezirk Voitsberg hat besonders an seinen Kalkgebirgen von Geisttal, Kainach, Graden. Eala :c. viele und häufig ganz muntere Zwerge; an den östlichen Ausläufern des zetischen Gebirgzuges. in den Üuellengebieten der Raab, Feistriz und Lafniz. dann
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Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Titel
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Autor
Mathias Macher
Verlag
Ferstl'sche Buchhandlung
Ort
Graz
Datum
1860
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.91 x 20.62 cm
Seiten
632
Schlagwörter
Topographie, Kartografie, Statistik
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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