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Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
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Werelfieb«. 444 trokene, etwas sandige Ebenen wirken. Eine Höhe von mehr als 3000 Fuß über der Meeresfiäche, kann nur an solchen Gebirgen empfohlen werden, welche dem Kretinismus nicht günstig sind, da auf unseren kristallinischen Schiefergebirgen noch über diese Höhe hinauf kretinartige Menschen vorkommen. Erziehung-Inst i tute für Kretinkinder, wie jenes von Dr. Guggen- bichel auf dem Abendberge, haben sich, so schön und filanthropisch auch die Idee ist, in der Wirklichkeit nur von geringem Nuzen erwiesen. Sie sind schon dämm nicht zu empfehlen, weil der Umgang der kretinischen Kinder mit- und unter» einander nichts geistig Anregendes bietet, kretinische Leute aber, Kinder so wie Erwachsene, immer eine besondere Neigung zu einander haben, und sich nur un> tereinander gerne unterhalten, was für die geistige Erhebung unmöglich vor» teilhaft fein kann. Wenn nicht in den ersten 6 Jahren durch zwekmäßiges ärzt« liches Verfahren und häusliche Erziehung eine Besserung des Zustandes solcher Kin< der erzwelt werden kann, ist später wenig zu erwarten' ihre geistige und wo« möglich auch die körperliche Ausbildung (durch Ererziren, Turnen u. dgl.) kann bis zum 42. Jahre und darüber in jeder öffentlichen Schule geschehen, wo sie von anderen Kindern fortwährend eine geistige Anregung erhalten. Kretinische Kinder, welche mit Taubstummheit oder Schwerhörigkeit, oder mit Schwachsinn leichteren Grades behaftet sind. könnten auch in Taubstummeninstituten ihre mög» liche Ausbildung finden. «. Wexel f ieber . So wie die kalte Nässe und Sumpstuft die tretinische Anlage und den Kretinismus begünstiget, ohne Werelfieber zu erzeugen, so ist die warme Feuchtigkeit mit Moor- und Sumpfausdünstungen die Hauptursache der Werel- fieber. Darum sind auch die Werelfieber im Oberlande, selbst in den Sumpf« und Moorgegenden des Ennstales, des Paltentales und einiger Stellen der Mur und Mürz, beinahe ganz unbekannt, so daß nur in sehr warmen Jahren hin und wieder ein Werelfieberfall vorkömmt; dagegen zeigt sick diese Krankheit im wärmeren Grazer-Kreife im breiten, mitunter moosigen Kainachtal, sowie im tieferen Murtale von Graz abwärts, ungeachtet hier fast fortwährend eine frische Luftströmung herrscht, nicht mehr so selten; das Leztere gilt auch von den Nebenflüssen und Bächen Söding. Lieboch, Tobelbad. Oisniz. Teipel. Stainz. Las- niz. Sulm, Saggabach, von der Gegend an, wo sie ein breiteres Tal betreten, und in ihrem vielkrümmigen, trägen Laufe zalreiche moorige Stellen bilden. Im unteren Murta le, wo besonders die von dm östlichen Anhöhm kommenden Bäche das breite Tal durchziehen, und bis über Radkersburg hinaus viele Grund- streken moorig infiltriren und wo die Wärme bereits eine größere Herrschaft übt. sind auch die Werelfieber häufiger und bösartiger. Im Rand-Flußgebiete werden die breiten Täler der durch viele Mühlen in ihrem Laufe gehemmten Flüsse Lafniz, Feistri; und Raab, nebst einigen Bachtälern, oft sehr von Werelfiebem heimgesucht.
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Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Titel
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Autor
Mathias Macher
Verlag
Ferstl'sche Buchhandlung
Ort
Graz
Datum
1860
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.91 x 20.62 cm
Seiten
632
Schlagwörter
Topographie, Kartografie, Statistik
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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