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Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Seite - 143 -
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Seite - 143 - in Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark

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Entzündungen. 143 samen (8eiuen omnae) oder auch Rainfam (I'auaoetuln vulgäre) als Haus« mittel mit gutem Erfolge zu geben; Madenwürmer (^oariäe» vernüculareg) werden weniger beobachtet. Der Bandwurm wird von den Aerzten und Wund- ärzten nach verschiedenen Methoden abgetrieben. Auch in der südwestlichen Partie des Grazer-Kreises, wo ungemein viele Kürbise (besonders unter dem Mais) gebaut werden, und die Kerne derselben (nebst den Weinbeer-Kernen) das allgemein gebräuchliche Oel liefern, kommt der Bandwurm nicht selten vor; es scheint daher die Behauptung des Dr. Gusmao in Lissabon (Oestr. Zeitschr. für prakt. Heilkunde, Nr. 42 v. 45. Okt. 4858). daß die Samen des Kürbis (Ouourdit», pspo) den Bandwurm abtreiben, sich nicht zu bestätigen. Uebrigens hält man auch in Steiermark die Eamen- kerne des Zugkürbis für ein Mittel, den Bandwurm abzutreiben, wahrscheinlich wegen ihrer Aehnlichkeit mit den Gliedern desselben. b. Rheumatische Entzündungen und ihre Folgen. In den Gebirgsgegenden sind Rheumatismen und Gicht gewöhnlich so innig verbunden, daß man dies Gemisch als Alpengicht bezeichnen kann. Es läßt sich oft schon im Kindesalter wahrnemen, und entwikelt sich almälig zu höheren Graden. Rheumatismen und Gichtleiden werden vorzüglich durch rauhe klimatische und Witterung- Einflüsse herbeigeführt. Sie gehören daher eigentlich zu den Witterung-Krank- heiten, und finden hier nur deshalb ihrm Plaz, weil die Oertlichkeit viel zu ihrer Verschlimmerung beiträgt. Von den Folgen der Entzündungen der Ohren und des Gehirnes wurde bereits in den Artikeln über Schwerhörigkeit, Taubheit und Kretinismus (S. 429) gesprochen. Die Augen haben von dem blendenden Schnee häufig zu leiden. Rheumatische Entzündungen der Lungen und ihrer Häute haben nicht selten Aus» schwizungen, Verwachsungen und akute Wassersucht zur Folge. Gegen Entzündungen der Brustorgane sind Aderlässe allgemein üblich. Aeltere Leute, welche sich durch Aderlässe zu sehr schwächen, verfallen leicht der chronischen Wassersucht. Der in den rauhen Gebirggegenden vorzugweise heimische Glieder-Rheumatismus begründet sehr oft Herzfehler, welche bei den beschwerlichen Gebirgarbeiten sich immer mehr entwikeln. Erst mit dem 30. Lebensjahre pflegen diese Herzfehler deutlich hervorzutreten, und sind in Oberfteier so häufig, daß der k. k. Bezirksarzt Dr. Mü tisch in Murau. in Nebereinstimmung mit mehren benachbarten Aerzten annemen zu dürfen glaubt, es fei dort ein Dr i t te l aller chronisch Kranken mit Herzfehlern behaftet. Auch in Unterstem gehören diese Uebel, zumal in den Gebirgen von Mau, Vorau. Weiz, Voitsberg. Stainz u. s. w. nicht zu den Seltenheiten. Auch die Herzkrankheiten enden so wie andere Nruftübel insgemein durch Wassersucht. 8. Epidemische Krankheiten. Die epidemischen Uebel, welche in Witterung-Verhältnissen, sowie in noch un- bekannten atmosfärilifchen, tellurischen, vielleicht auch siderischen Einflüssen (Fenius
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Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Titel
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Autor
Mathias Macher
Verlag
Ferstl'sche Buchhandlung
Ort
Graz
Datum
1860
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.91 x 20.62 cm
Seiten
632
Schlagwörter
Topographie, Kartografie, Statistik
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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