Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geschichte
Historische Aufzeichnungen
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Seite - 149 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 149 - in Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark

Bild der Seite - 149 -

Bild der Seite - 149 - in Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark

Text der Seite - 149 -

Orientalische Pest. izg nicht Angestekten zur schnellen Beendigung der Epidemie beigetragen zu haben. Dabei ereignete sich der merkwürdige Fall, daß bei einem mit Erfolg geimpften Manne mit den Impfpusteln zugleich die Blattern ausbrachen, und den Kranken am 9. Tage tödteten. Die Kuhpoken-Impfung ist im Ganzen noch immer nicht hinreichend gewürdiget, und läßt in Steiennark noch viel zu wünschen übrig. Nach einer Bekanntmachung des h. Ministeriums des Innern vom 4. Sept. 4855 wurden im I. 4854 in unserem Lande von 276 Impfärzten an 1435 Impforten unter 40,595 Impffähigm nur 24,997 (61°/„) geimpft, auf 27 Impffähige kam 4 Renitenzfall. Revakzinirt wurden 796, und eine Impfung kam auf 11 ' / , kr. zu stehen. Abneigung gegen die Impfung und Impfrenitenz kommt fast ausschließlich nur in Gebirggeg enden vor, wo nicht nur Vorurteile gegen die Impfung herrschen, sondern diese selbst wegen großer Entfernung der vereinzelten Häuser von den Impfpläzen äußerst schwierig ist, so daß mancher tätige Impfarzt nur dadurch eine namhaftere Zal von Impflingen zusammenbringt, daß er die Mühe nicht scheut, von Haus zu Haus zu impfen. Frischen Kuhpokenstoff liefert die Kuhpoken« Regenerirunganstalt zu St. Florian im Bezirke T.-Landsberg, wo ein vor 20 Jahren aus Eugland erhaltener Impfstoff abwexelnd an Menschen und Kühen fortgepflanzt wird. (Das Nähere darüber kömmt im Artikel „Bezirk T.-Landsberg" vor.) 3. Verschiedene epidemische Krankheiten. 2. Die orientalische Pest. Diese gefürchtete Senche hat unser Land in den früheren Jahrhunderten arg heimgesucht, und war besonders dadurch furchtbar, daß sich Niemand in die Nähe eines Pestkranken wagen wollte, wodurch diese oft elend zu Grunde gehen mußten. Im 16. Jahrhunderte drang die Pest am öftesten in Steiermark ein, weshalb auch die Pestordnungen von 1521, 1562. 1566 und 1593 erlassen wurden. Im 17. Jahrhunderte kam das Nebel schon seltener vor, aber noch heftig, und es wurden in dm Jahren 1625. 1646, 1679 und 1681 Pestordnungen vorgeschrieben. Immer zog die Pest von Ungarn her in das Land ein, und trat das vorlezte Mal im Jahr 1679 zuerst bei Friedberg, Vorau und Hartberg auf, breitete sich almälig aus, und drang 1680 nach Graz. wo sie 2340 Menschen tödtete, und die Zal der Kranken so groß war, daß in Waltendorf ein Lazaret unter freiem Himmel errichtet werden mußte. Aus dieser Zeit find noch viele Pestsäulen (unter andern auch die der heiligen Dreifaltigkeit in Graz) vorhanden. Schon im Dezem- ber 1678 wurde Vei Hartberg gegen Ungarn strenge Sperre angeordnet, um die Pest abzuhalten, desungeachtet geschah die Einschleppung derselben in die Stadt Hartberg im August 1679 durch Wolle, und es starbm in der Pfarre bis No« vember, wo sie aufhörte (nach dem Sterbprotokolle) 146 Personen. Aus der Stadt wurden die Erkrankten nach dem Ziege ls tade l transportirt. wo ihnm alle
zurück zum  Buch Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark"
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Titel
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Autor
Mathias Macher
Verlag
Ferstl'sche Buchhandlung
Ort
Graz
Datum
1860
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.91 x 20.62 cm
Seiten
632
Schlagwörter
Topographie, Kartografie, Statistik
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark