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Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
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450 Orientalische Cholera. nötigen Lebensmittel gereicht, und durch dazu verordnete Leute auf einm gewissen Ort gesezt wurden. Erst im November, als die Epidemie zu Ende ging, traf der Hla^ister.ßanitllti» Sonnreich in Hartberg ein. Die Sperrmaßregeln dauerten noch bis März 1680. Seit dem Jahre 1681 ist das Unterland von dieser Geißel ftei; nur im Oberlande zeigte sie sich noch einmal in d. 1.1744—1718. Z, D i e oriental ische Cho le ra . Diese neue Weltseuche wurde im Anfang ihrer Erscheinung in Polen und Ungarn gleich der Pest für anst elend gehalten, und man zog auch in Steiermark gegen Ungarn Kordone. Desungeachtet betrat sie unser Land im August 4831 in Fürst enfeld, wo im Verlaufe von 10 Tagen 24 Personen erkrankten und 44 starben. Gleichzeitig kam ein der Cholera verdächtiger Todfall in Neudau vor. Bald nachdem sie auch in Wien eingebrochen war, wurde diese Krankheit als nicht sehr anstekend erklärt, und war ferner, zufolge Hoflzl.«D. vom 15. Okt. 1831, Z. 1917, nach den für epidemische und anftekende Krankheiten früher erlassenen Vorschriften zu behandeln. Das fernere Eindringen der Krankheit geschah immer von Punkten aus, wo sie eben herrschte; auch ließ sich im Lande die Anstekung häufig nachweisen. Sie liebte besonders die tiefen und etwas sumpfigen Täler, wie das Lafniz- und Sotteltal, verschmähte aber auch die Gebirge nicht. Am 1. Juli 1832 kam die Cholera mit der großen Wallfahrt-Prozession nach Mar ia-Zel l , von da durch Wallfahrter im August nach Fronleiten und Graz. In Maria-Zell starben am 2. Juli zuerst zwei WieNer-Pilger, und bis September 22 Marktbewohner. Im August (mit der Rükkehr der Grazer-Prozession von Maria-Zell) kam das Uebel nach Fronleiten, wo nur etliche Menschen starben, dann nach Graz, wo ebenfalls nur 13 Personen erkrankten und 7 ein Opfer wurdm. Am 29. August drang es von Ungarn aus in Wort an der Lafniz ein, wo ich 16 Kranke behandelte, von denen 7 starben. Die Erkrankungen geschahen von Haus zu Haus, und in der Richtung des Windzuges von Nord nach Süd, und hörten nach 8 Tagen auf. Im Bezirke Mürzzu schlag kamen noch zu Ende Oktobers einige Erkrankungen vor, dann war die Epidemie zu Ende. Im Jahr 1836 berührte sie Steiermark wieder in Mürzzuschlag und Maria-Zel l , dann an der Dräu bei Marburg und Mahrenberg, und im Militärspitale in Z i l l i . ohne eine namhafte Aus« dehnung zu gewinnm. Die dri t te Cholera-Epidemie kam im I. 1849 vorzüglich über Illirim durch Militärmärsche in das Land, raffte in der Gemeinde Zir- loviz bei Pettau allein über 80 Menschen hin, breitete sich auch in Windisch- büheln aus, und sezte sich in Spielfeld auf mehre Wochen fest, wo sie dann in Tifus überging. Von Oestreich aus drang sie wieder durch Wallfahrter nach Mar ia-Zel l und durch Eisenbahnarbeiter nach Mürzzufchlag und Tüffer, in welch' lezterer Gegend sie ziemlich bösartig auftrat. Nach Har tbe rg und Fürstenfeld wurde sie durch Militärzüge aus Ungarn eingeschleppt. Die An» fielung zeigte sich in Hartberg, wo ich die Kranken behandelte, deutlich dadurch.
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Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Titel
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Autor
Mathias Macher
Verlag
Ferstl'sche Buchhandlung
Ort
Graz
Datum
1860
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.91 x 20.62 cm
Seiten
632
Schlagwörter
Topographie, Kartografie, Statistik
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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