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464 Sterblichkeit-Verhältnisse.
die Sterblichkeit der Männer um 9,ß°/«, und zwischen dem 26. und 43. unter
unbedeutenden Schwankungen die der Weiber etwas vorwiegend. Vom 44. bis
49. Jahr starben wieder etwas mehr Männer. Im 50. Jahre fing die Sterb-
lichkeit der Weiber an zuzunemen und betrug im 54. Jahr um I?,,"/» mehr
als die der Männer. Hierauf war diese Differenz bis zum 58. Jahre von ge-
ringer Bedeutung, stieg aber im Durchschnitte der 3 Jahre 59 bis 61 auf 37,4°/«.
In den folgenden 40 Jahren, bis zum 71. Jahr, betrug die größere Durchschnitt-
Sterblichkeit der Weiber noch immer 25,7°/», fiel aber zwischen dem 72. und 75.
Jahr auf 9,g«/,.
Im 76. Jahr war die Sterblichkeit beider Geschlechter ganz gleich. Im
77. und 78. prävalirte die Sterblichkeit der Männer wieder um 48°/«, in dm
folgenden 44 Jahren fiel diese bedeutend, und blieb ziemlich gleichmäßig auf 6°/«
stehen; nur im 90. Jahre war beinahe gar kein Nnterfchied, und im 84. war
die Sterblichkeit des weiblichen Geschlechtes etwas größer. Vom 93. bis über
das 400. Jahr starben um 3,2 V» mehr Weiber als Männer; dieser Unterschied
stieg jedoch in den lezten 3 Jahre» über 80°/«. während vom 95. bis 97. Jahre
die Sterblichkeit der Männer um 47°/» größer war. Ueber 400 Jahre wurden
alt 44 Männer und 43 Weiber.
«. Sterblichkeit-Verhältnisse nach den Todesarten
Die amtliche Tabelle (Nr. V.) über die verschiedenen Todesarten,
enthält die 2 Hauptabteilungen, „Krankheiten" und „Gewaltsamer Tod."
Die Rubriken der ersteren sind: Epidemie«, Cholera. Mattem, Folgen schwerer
Entbindung, Ortskrankheiten, gewöhnliche Krankheiten, Summe; als gewaltsame
Todesarte» sind bezeichnet: Selbstmord, Hundswut, Venmglükt. Ermordet. Erschlagen,
Hingerichtet, Unbekannte Ursachen. Wir fügen diesen noch ein Verzeichniß der
Todesarten überhaupt bei.
2 . K r a n k h e i t e n .
4) Epidemische Krankheiten sollen nach dem erwähnten Ausweise nur
284, und Ortskrankheiten 299 Todfälle zur Folge gehabt haben. Diese Angabe
ist offenbar unrichtig, und kann nie verläßlich sein, da diese Rubriken in den
Sterbebüchern, aus welchen die Daten gezogen werden, ganz fehlen, und die Herren
Seelsorger nicht die nötigen Kenntnisse haben, um aus den vielen bezeichneten
Krankheiten die epidemischen und endemischen heraus finden zu können. Diese
Todfälle werden daher richtiger denen an „gewöhnlichen Krankheiten" zugezält.
2) Als an Cholera verstorben, werden im Durchschnitt (von 4854 bis
4854) jährlich kaum 9 angefühlt, — eine geringe Zal, welche darin ihren Gwnd
haben dürfte, daß manche an Cholera Verstorbene vielleicht nicht als solche ange-
geben wurden. 3) An Blat tern starben jährlich 50, das ist unter dm 29,654
Verstorbenen jeder 592. oder 0„«y°/,, — ein gewiß sehr günstiges Verbält-
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Titel
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Autor
- Mathias Macher
- Verlag
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Ort
- Graz
- Datum
- 1860
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.91 x 20.62 cm
- Seiten
- 632
- Schlagwörter
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen