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Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Seite - 181 -
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Seite - 181 - in Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark

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aker nach Oeffnung des Sarges besichtiget, oder der Negräbniß-Zettl'l wol auch ohne Besichtigung der Leiche geschrieben. In meinem eigenen Distrikte ist mir vor Jahren der Fall vorgekommen, daß ein Wundarzt die Leichen am Todteuakr durch ein kleines Fensterchen auf der Kopffeite des Sarges besichtigte, welches man gerne verfertigte, um die Oeffnung des Dekels zu ersparen. Im Bezirke Pöllau bewahrte ein Mann sogar seinen Todtenzettel zum Andenken auf. Er war näm« lich von einer schweren Krankheit genesen, in welcher ihn der Wundarzt als ver« loren ansah, und um die Leichenbeschau zu ersparen, dem noch Lebenden dm Todten« Zettel ausstellte. In neuester Zeit kommen dergleichen Gebrechen wol schon seltener vor. Als Entschädigung erhalten die Todtenbeschauer nebst dem gewöhnlichen Weggeld noch eine kleine Tare, welche nicht in jedem Bezirke gleich ist. 8. Annen-Vechrgnng- und Kranken-Instalten. «. Armen-Versorgung. Die Gemeindearmen auf dem Lande werden größtenteils durch die G e< meinde selbst, zum Teile durch Armenstiftungen versorgt, und durch die Armen-Inst i tute der Pfarren unterstüzt. a. Armen-Versorgung durch die Gemeinden. Zufolge Gub.-Verord. vom 24. April 1798 wurde die Annenversorgung, in« soferne das Armen-Institut nicht zureicht, den Gemeinden übertragen. Die Gemeinden pflegen ihre Armen in der Regel durch das sogenannte Einlegen von Haus zu Haus zu versorgen. Diese Einleger wandern gewöhnlich alle 8 oder 44 Tage zu einem andern Insassen, werden dort mit den Hausleuten ver» pflegt, arbeite» mit denselben, in sosern ihre körperlichen Gebrechen dies zulassen, und erhalten von der Gemeinde die nötigen Kleider, wenn die Anschaffung der. selben durch anderweitige Zuflüsse nicht möglich ist. Bei dieser Verpfiegart kommt es nicht selten vor, daß auch schwer erkrankte Pfleglinge noch von Haus zu Haus transportirt, und mitunter in sehr unzwekmäßigen Räumen schlecht besorgt werden, statt sie in einem bestimmten Hause zur Pfl"ge. gegen mäßige Entschä- digung von Seite der Gemeinde, zu belassen. Manche Gemeinde hat zur Unter- bringung solcher Leute auch besondere Lokalitäten, wie Haarstuben und dgl., ' wo denselben aber in schwereren Erkrankungfällen gewöhnlich ebenfalls die nötige Wege mangelt. b . A rmen-St i f tungen . Wie in der spezielen Beschreibung der drei Kreise des Landes zu er- sehen ist, besteben in allen Städten und in den meisten Märkten, ja selbst in man- chen Dörfern kleine Armen-Hospitäler, wo gebrechliche Gemeinde-Arme, meist in bestimmter Anzal, die Wohnung und in vielen auch ihre Verpflegung erbalten. An manchen Orten bestehen auch namhafte Oeldstiftungen für Arme, welche von den Gemeinden verwaltet, und von den Bezirksämtern übel- wacht werden.
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Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Titel
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Autor
Mathias Macher
Verlag
Ferstl'sche Buchhandlung
Ort
Graz
Datum
1860
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.91 x 20.62 cm
Seiten
632
Schlagwörter
Topographie, Kartografie, Statistik
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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