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Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
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Amtsbezirk Schladnung. 2t3 Brautleutm nach ihren Vermögmsverhältniffen Geldspenden (Weism) machm, welche oft von Bedeutung sind. Tanz und Musik sind besonders nach beendeter Ernte üblich, wobei der, welcher die Unterhaltung gibt, auch ein Wettlaufen für die Burschen und für die Dirnm veranstaltet, und Neine Preise (Tüchel, Pfeife u. dgl.) aussezt. In der Oekonomie besteht das VorurteU, daß es nicht gut sei, das Viel) zu reinigen. Die Stallungen werden auch so lange nicht ausgemistet, bis der mit der Streu gemischte Unrat bedeutend hoch angewachsen ist. Die Leichen werden bei den Protestanten gewöhnlich in offenen Särgm begraben, was in sanitätli- cher Beziehung nicht zu bewilligen ist; überhaupt werden die Leichen selbst im Win- ter, und noch vor der Todtenbeschau im kalten Vorhause aufgebahrt. Die Gesundbeitverhältnisfe richten sich besonders nach dem Ein« fiuße der Witterung. Im Frühjahr und im Spätherbst, wo die Witterung sehr veränderlich ist. dann im Winter bei rauhm Nordwinden, sind Rhematismen, Katarrhe, Gicht, Entzündungen, Herzfehler u. s. w. sehr häusig, wogegm im Som- mer, außer den an chronischen Uebeln Leidendm, oder mechanisch Verlezten, selten ein Kranker vorkömmt. Die Katarrhe sind sehr häufig mit gastrischen Erscheinun« gen verbunden, wie überhaupt Gastrizismen, zumal bei sehr veränderlicher Witte- rung in großer Anzal vorkommen; Tifus, Scharlach, Blattern, Masern u. dgl. erscheinen selten und nur sporadisch. Die schweren Arbeiten gebm Veranlassung zu Hermen und mancherlei mechanischen Perlezungen. Hammerarbeiter pflegen an Schwerhörigkeit, Fußgeschwüren, Augmentzündungen u. s. w. zu leiden. Die ge- wöhnlichen Todesarten sind: Alterschwäche, Wassersucht, Lungensucht, Schlagfluß, bei Kindern Fraisen und Durchfall. Die Behandlung der Kranken geschieht gro- ßenteils durch Hausmittel. Zu Kindern wird selten ein Arzt gerufen. Einge« wanderte aus wärmeren Gegenden akklimatisirm sich langsam, und sind beson« ders den Nachteilen der veränderlichen Witterung ausgesezt; hektische und schwäch- liche Personen unterliegen leicht den Unbilden derselben. Als Kranken- und Woltätigkeit-Anstalten bestehen Armen-Insti- tute bei den Pfarren, ein Bürgerspital in Schladming und eine Bruderlade der v. Gerstorsischen Nikel- und Kobaltbau-Gewerkschaft. An Sanitätpersonen find im Bezirke 2 Wundärzte (in Schladming und Haus), 7 Hebammen und 4 Kurschmied. Die Todtmbeschau in den Pfarren Schladming und Haus wird von dm dortigen Wundärzten, sonst von ungeprüften Todtenbeschauern besorgt. Abdeker sind in Schladming und Aich; ein alter Afterarzt ist in der Gemeinde Untertal. «. K at ast r a l - G c m e i n d en. Die 44 Kataftral-Gemeinden des Bezirkes bilden zwei Hauptgruppen, nämlich die an der Nordseite und an der Südseite der Enns. a)Die Nord« Gruppe liegt an den südl. Abhängen und Niederungen der Kalkgebirge des Dachfteinzuges, des Steingebirges und des Stoder-Zinken. Sie be- steht aus den 6 Gemeinden: Ramsau. Leiten, Pich! und Klaus, dann Weißen-
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Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Titel
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Autor
Mathias Macher
Verlag
Ferstl'sche Buchhandlung
Ort
Graz
Datum
1860
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.91 x 20.62 cm
Seiten
632
Schlagwörter
Topographie, Kartografie, Statistik
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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