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Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Seite - 229 -
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Seite - 229 - in Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark

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Amtsbezirk siezen. 223 und Lämmergeier horsten viele auf den hohen Kalkgebirgen; die Wanderratte wird oft sehr lästig. Die Bewohner sind kräftig und gesund, gutmütig und redlich, wie in den Nachbarbezirken. Sie beschäftigen sich hauptsächlich mit der Viehzucht. Ihre geistigen Anlagen sind von denen der Ennstaler überhaupt nicht verschieden, eben so in Bezug auf Kleidung, Wohnung, Nahrung, Familienleben u. f. w. Der erste Viehauftrieb auf die Alpen geschieht immer feierlich, unter Schmükung des Viehes mit Bändern und Blumen. Tanz und Gesang (lezterer besonders in Dudelweisen) sind seyr beliebt. In der Oertlichkeit begründete Krankheiten sind, außer der kreti- nischen Anlage und manchmal ausgebildetem Kretinismus, häufige Kröpfe, rheumatische Leiden, Gicht und Wassersüchten. Wexelfieber sind hier unbekannt, ungeachtet der großen Sümpfe und Moore, deren miasmatische Ausdünstungen übrigens durch die häufigen Nord- und Nordwestwinde zerstreut werden. Epidemien sind äußerst selten; im Jahre 1850 war aber eine ausgedehnte Blattern-Epidemie. Fremde aus wärmeren Gegenden akNimatisirm sich in dieser rauhen Gegend schwer, und müssen sich besonders gegen den grellen Witterungwerel schüze» ; doch scheinen die Wit- terung- und Lokalverhältnisse keinen große,! Einfluß auf die Sterblichkeit zu habm, da diese sehr mäßig ist. Wassersucht, Lungensucht und Lungenentzündungen werden häufig tödtlich. Körperliche Verlezungen kommen bei den gefährlichen Holzarbeiten oft vor. Die Kuhpoken-Impfung hat hier besseren Eingang gefunden, als in an- deren Bezirken, obwol es an Vorurteilen dagegm nicht fehlt. Als Sanität« und Woltätigkeitanstalten bestehen die gewöhnlichen Armen-Institute bei den Pfarren. Bürger« und Armenfpitäler in Liezen und Ad« mont, eine Vruderlade in Liezen. dann ein Reinigungbad daselbst. An Sanität- personen sind im Bezirke: 1 Mediz.-Doktor als k. k. Bezirksarzt (Distriktsarzt) in Liezen, 1 Mediz.-Doktor in Admont, 3 Chirurgen und 2 Apotheken (in Liezen und Admont), 4 Hebammen und 3 Kurschmiede. Das chirurgische Gremium des Sanität-Distriktes hält in Liezen seine Versammlungen. Ungeprüfte Todtenbeschauer sind in Ardning und Frauenberg, Abdeker in Liezen und Admont. V. Katastra l -Gemeinden. Der Bezirk Liezen teilt sich, so wie die übrigen Bezirke des Ennstales, in eine Nord- und Südpartie. Von den 12 Steuergemeinden des Bezirkes ge» hören 8 der ersteren an, und selbst ein Teil der südlichen Gemeinde Iohnsbach liegt am nördlichen Ufer der Enns im G'säus. ») Die Gemeinden der Nordpartie reihen sich in mehren kleinen Nach- gebieten von W. gegen O. in folgender Ordnung aneinander: 1) Die Gm. Weisfenbach (6195 I. , 405 Vw.) schließt sich an die Gm. Wönchach des Bezirkes Irdning an, liegt westlich von Liezen, und erstrekt sich vom nördlichen Ufer der Enns bis zur Gränze uon Oberöstreich. Sie ist sehr gebirgig. Die bedeutendsten Höhen sind der Raidlingspiz (6030 W. F.) und der Torstem
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Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Titel
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Autor
Mathias Macher
Verlag
Ferstl'sche Buchhandlung
Ort
Graz
Datum
1860
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.91 x 20.62 cm
Seiten
632
Schlagwörter
Topographie, Kartografie, Statistik
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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