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Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Seite - 237 -
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Seite - 237 - in Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark

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Amtsbezirk Tt. Gallen. 237 und viele kleinere Bäche. Sämmtliche Gewässer haben tief eingeschnittene Bette und hohe, steile Nfer. Das Flußgebiet der Gnus sezt sich in Oestreich fort, der mit dem Dachstein begonnene Nordöstliche Gebirgszug nimmt hier eine nördliche Richtung und »erstächt sich gegen die Donau hin. Außer der Hauptstraße nach Oestreich fübrt eine Straße nach Reifling an der Salza über Palfau nach Mend- ling, von welcher sich in Palfau ein Zweig nach Weilelboden und Maria-Zell ab- scheidet; auch geht eine Straße von Lainbach über Gams am linken Salzaufer nach Palfau, und eine andere von Reifling nach St. Gallen. Klima und Witterung sind im Durchschnitte rauh, jedoch in mehr ge« fchüzten Gegenden ziemlich gelinde, Es sind im Ganzen dieselben klimatischen und atmosfärilischen Verhältnisse wie im oberen Ennstale. — jedoch etwas milder. Diese Milderung dürfte vorzüglich darin ihren Grund haben, daß hier der Ge- birgkörper aus Alpenkalk besteht, und der Gebirgzug an der östreichischen Gränze nicht von bedeutender Höbe ist. Die Lust ist zwar rein, frisch und gesund, die Witterung aber sehr veränderlich, oft grell werelnd, hauptsächlich feucht und naßkalt. West- und Nordwestwinde, dann Nordost- und auch Nordwinde herrschen vor, und sind im November und Dezember am heftigsten. Nächtlicher Tau und Morgen-Nebel, so wie oftmalige, kurze Regen begründen die vorwaltende Feuchtig« keit. Anhaltende Regen sind selten. Reif kommt oft schon im September und noch gegen Ende Mai, und ist besonders den Obstbäumen schädlich Gewitter find vom April bis September häufig; Hagel zeigt sich fast in jedem Jahre, zieht aber rasch über die Täler den hohen Gebirgen zu, wo er sich meist unschäd- lich entleert. Der mittlere Barometerstand ist 26 W. Z.. 8 L. Die Jahres- zeiten haben denselben Charakter wie im oberen Ennstale; nur scheint der Früh- ling schon etwas bestimmter ausgeprägt. b. Boden- und Bevölkerung-Verhäl tn isse. Der Bezirk hat 10,^ Qd.-Ml. und 6304 Bw. in 13 Kat. - Gemeinden (zusammengezogen in 8 Orts - Gemeinden). Auf jede Qd.-Ml. entfallen 618 Vw. und auf jeden Bw. 16,2 Joch Vodenfiäche. Von dieser Fläche sind über 23«/« unproduktiv. 67"/« Waldungen, 7«/^ Grasland und bei 3«/^ Eggarten, eigent- liche Aeker und Gärten aber sehr wenige. Der nuzbare Boden besteht auf den An- höhen aus Sand- und Steingeröllen mit einer dünnen, magern Schichte von Damerde bedekt. daher ihm nur mit großem Fleiße eine kärgliche Ernte abzuge- winnen ist; im Ennstale ist der Boden günstiger, hat besonders schöne Niesen, und eignet sich auch gut zum Akerbau. Die Haupterzeugnisse sind Holz und Viehfutter; Fichten, Tanne» und Lärchen bilden die Hauptwaldbestände; auch Nuchcn uud Föhren sind nicht selten. Aepfel, Birnen und Zwetschken gedeihen in geschüzteren Lagen gut, ebenso Weizen, Korn und Gerste. In den Gebirgpartien wird vorzüglich Hafer gebaut. Als Gemüse sind Kohl, Kraul. Rüben und Erd- äpfel allgemein. Hülfenfrüchte aber selten. Ni ld- und Haustiere kommen hier dieselben vor, wie im oberen Ennstale.
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Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Titel
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Autor
Mathias Macher
Verlag
Ferstl'sche Buchhandlung
Ort
Graz
Datum
1860
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.91 x 20.62 cm
Seiten
632
Schlagwörter
Topographie, Kartografie, Statistik
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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