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Amtsbezirk Neu»artt 25?
3 Amtsbez i rk Neumark t .
2. Uebersicht.
Dieser Bezirk liegt südl. vom Vez. Oberwölz an der rechten Seite der Mm,
gränzt südl. an Kärnten, öftl. an die Bez. Obdach und Iudenburg, weftl. an den
Vez. Murau. Ein von der Kuhalpe (5622 W. F.) an den Gränzen Kärntens
ausgehender Gebirgszug, dessen höchster Punkt der Grebenzenberg (5901 W. F.) ist.
scheidet den Bez. in eine nordwestl. und eine südöstl. Partie. Die erstere gehört mit
den Bachgebieten des Taja- und des Scheiflingbaches zum Flußgebiete der Mur,
leztere aber mit dem Neumarlt- oder Olsga-Vach. welcher sich nach Kärnten wen«
det, zum Draugebiete. Obwol dieser Vez. ziemlich gebirgig ist, so beträgt doch
der unproduktive Voden nicht über 2,^ ^. Die Mur und der Tajabach machen
an einigen Stellen Versumpfungen, und veranlassen auch oft Überschwemmungen.
Der Feßnachbach ist sehr reißend. Die Gebirge bestehen hauptsächlich aus Kalk
und Grauwake. Nur die, Wcitalpe (Zirwizkogel, 8579 W. F.) an der Ostgränze
ist quarziges Urgebirge. Der Grauwcckenrüken dcr Kuhalpe schließt den Bez. in
W.; die Mitte ist von den Grebmzen Mat t , 5940 W. F.) durchschnitten, und
das am rechten User der Mur hinstreichende Gebirge ist Tonschiefer.
Das Klima ist an der Mur nicht besonders rauh, aber um so ungünstiger
im Gebirge, wo scharfe Winde herrschen und beinahe 6 Monate Winter ist. Der
Sommer ist unbeständig, der Herbst aber gewöhnlich troken nnd angenem. Die
Hauptstraße geht über Echeifiing, überschreitet die Wasserscheide am Perchau.
berge und führt durch Neumarkt nach Friesach in Kärnten. Von Teufenbach über
St. Lambrecht führt ebenfalls eine Straße nach Kärnten. welche sich auch von
Lasni; nach Murau abzweigt, und Neumarkt ist durch eine solche mit. St. Lam>
brecht verbunden.
b. Boden- und Bevölkerung-Verhäl tn isse.
Der ganze Bezirk umfaßt 6 Od.°Ml. mit 8944 Vw. in 22 Kat.-Gm.,
welche in 19 Ortsgm. vereinigt find. Auf jede Üd.-Ml. kommen 4150 Bw.
und auf jeden Bw. 6,7 Joch Bodenfiäche. welche nur zu 2.5"/, unproduktiv ist.
zum größten Teile aus Wäldern und Weiden besteht, aber doch II,«"/» Aeler,
5.z °/o Wereläker und mehre Gärten hat. Die Viehzucht bleibt auch hier noch
immer die Hauptbeschäftigung.
Der Fruchtboden hat auf den Anhöhen in der Regel eine Unterlage von
quarzigem oder kalkigem Sand und Schotter, ist aber fast überall lehmig, und hat
überhaupt eine ziemlich mää'tige Humusschichte. Die Bodenerzeugniffe sind denen
des Bez. Murau im Wesentlichen gleich. Hafer und Roggen gedeihen vorzüglich,
auch Obst wird, besonders durch die Kulturbemühungen des Stiftes St. Lambrecht,
immer häusiger. Das Rindvieh ist in den Tälern von der Mariahofer-, auf den
Gebirgen von der braunen und kampeten Raffe- die Pferde find von norischemSchlag,
vr. Macher« Topografie. 17
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Titel
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Autor
- Mathias Macher
- Verlag
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Ort
- Graz
- Datum
- 1860
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.91 x 20.62 cm
- Seiten
- 632
- Schlagwörter
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen