Seite - 267 - in Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
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Amtsbezirk Iudenburg. 267
48) Die Gm. M a r k t Unzmark t (2499 I.. 605 Bw.) liegt Frauen«
dorf südl. gegenüber, wo die Mur eine beinahe rechtwinkelige Biegung macht. Dieser
Markt, an der Hauptstraße auf einem sanften Vergabhange (3280 W. F.) gelegen,
hat eine Dekanatspfarre, 4 Spital für 10 Pfründner und 4 Wundarzt. Die Gm. t9)
St. Georgen (2944 I., 425 Vw., Pfarre) folgt östl. auf Unzmarkt; weiter an der
Hauptstraße östl. 20) Woll (4705I., 468 Vw.); 24)Pichl (800 I., 443 Bw.).
22) Möschnizgraben (3446 I., 283 Vw.) liegt südl. von Pichl an den See-
talalpen und ist ziemlich gebirgig. Das gleichnamige Dorf hat seine Häuser an
beiden Seiten des Möschnizbaches zerstreut und viele Eisengewerkschaften, besonders
Eensenhämmer. Gegen den Ausfluß des Möschnizbaibes in die Mur liegt die
Gm. 23) St. Peter (4096I., 306Vw.), östl. von Pichl, mit 4 Pfarre und 4
Wundarzt. Weiter östl. folgt 24) Roten turn (835 I., 257 Bw.) an der Ein-
mündung des Feistrizbaches in die Mur (2490 W.F.) mit 4 Schlosse und Sensen-
hämmern, dann 4 unbenüzten Säuerling; südl. 25) Feistrizgrab en (3024 I.,
224 Aw.), ein Gebirgstal; südöstl. daran 26) Oberweg (4362 I., 403 Vw.)
mit einer schönen Tropfsteinhöhle und einer 2. Höhle, wo man Federweiß und
Granaten findet; weiter an der Seetalalpe 27) Ossach (4470 I., 484 Bw.)
mit 3 Seen und einem Eisenstein-Bergbau nahe am höchsten Punkte der Seetalalpe.
Die Erze sind 4—7 Schuh mächtig. Oestl. v. Oberweg und Ossach ist 28) die
Gm. Reifling (2789 I.. 372 Bw.) mit dem Schloß Grubhofen am Feeberg und
einem Steinkohlenbergwerk in Feeberggraben. Die Kohle ist eine Sandkohle von
ziemlich starkem Glänze, braunschwarz, ohne Holztertur, mit 3,^ "/<, Aschengehalt.
Gerade nördlich von Reifiing liegt die Gemeinde
29) S t a d t I u d e n b u r g am südl. Murufer, wo sich der Offach- und
Reifiingbach vereinigt in diesen Fluß ergießen. Sie hat 2 Vorstädte, 547 I.
Flächeninhalt, 2244 Bw.. 237 Häuser und 464 Wohnparteien. Die Stadt selbst
ist auf einer klemm Anhöhe (2338 W.F.), wo einst das römische läunum stand,
hat 437 Häuser und 4485 Vw., einen großen Plaz, 4 größere und 6 kleinere
Gaffen und noch Neste seiner Ringmauern und Stadttore. Hier ist der Siz des
k. k. Bezirksamtes, 4 Dekanatspfarre, 4 Hauptfchule, verbunden mit 4 Industrie-
schule, das St. Barbara - Bürgerspital (Kapital 30,366 fi.), ein Armen-Verein
(Kapital 9700 fi.), die Stadtpfarr-Spitalgült, das Heiligengeist-Spital (mit 45,894 fi.
in Studien-Stipendien umgewandelt), der Invaliden - Unterstüzungfond (Kapital
43,500 fi.) und das Spital des GesellenKranken-Vereines. An Sanitätpersonen
befinden sich hier außer dem Ne6. Dr. und k. k. Vezirksarzt 4 penf. k. k. Kreis-
chirurg, als Vorsteher des chirurg. Gremiums, 4 Wundärzte, 4 Apotheker, mehre
Hebammen und 4 Kurschmieb. An Gebäuden sind zu bemerken: Die Burg-
kaserne, einst die Burg der Babenbergischen Regenten; die Militärkaserne (früher
Augustiner-Kloster); das frühere Gimnasium (vorher Franziskaner-Kloster), mehre
Kirchen; die Ruine des Frauenklosters zu Maria im Paradeis; das Epitalgebäude
nächst der Magdalenenkirche. Die Statue des heil. Johann u. Nep. auf dem Etadt-
platze ist ein Andenken an die Pest v. I. 4747. In der Weiervorstadt
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Titel
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Autor
- Mathias Macher
- Verlag
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Ort
- Graz
- Datum
- 1860
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.91 x 20.62 cm
- Seiten
- 632
- Schlagwörter
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen