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27s Amtsbezirk Leoben.
dem Herbst an, welcher zwar auch hier die schönste Jahreszeit bildet, aber von dem
durch die rauhen Ost- und Nordostwinde eingeführten Winter gewöhnlich schon vor
November verdrängt wird. Tau und Reif sind häufig, eben so die Gewitter, welche aber
ihre Hagel gewöhnlich in den Hochgebirgen entladen. Der Temperatur« und Witterung-
wexel ist hier ungemein grell. Der Barometerstand ist in Eisenerz durchschnittlich
26 Z. 2 8. und der mittlere Thermometerstand im Sommer - l- 10,««, im Winter
— 5«. Dieser erhebt sich im Sommer selten über ^ -17" und im Winter über
— 45° N.
Hauptstraßen find drei: Die Hauptkomerzialstraße des Murtales, die Salz-
straße vom Murtal über Mautcrn und Rottenmann ins Ennstal und nach Aussee,
dann die Eisenstraße von Leobm über Vordernberg und Eisenerz ins untere Enns»
tal und nach Oberöstreich. Seitenstraßen sind: der Diebsweg von Leobm nach
Fronleiten, die Straßen von Eisenerz und von Reifling nach WUdalpen im Salza«
tal, endlich die von Altenmarkt nach Reifiing und Weng in Oberöstreich.
, . Amtsbez i r k Leoben
2. Uebersicht.
Die Gränzen dieses, die niederste Partie des oberm Murtales einnemenden
Bezirkes sind westl. der Vez. Iudenburg. öftl. der Bez. Vwk, nördl. die von
Mautern und Eisenerz und südl. der Nez. Umgebung Graz. Die Mur teilt auch
diesen Vezirk in eine nördl. und südl. Partie, von welchen jede mehre Vachgebiete
enthält. Er ist vorzüglich gebirgig und waldig, hat aber kaum über 6°/« unpro-
Das Klima geht alle Grade von dem rauhen des Hochgebirges bis zu
dem milden der freundlichen Hügel und Ebenen durch, daher gedeiht in man-
cher Gegend kaum der Hafer, während in anderen Weizen gebaut, Obst- und
Gartenkultur getrieben wird. Einige Täler sind sehr dm Winden ausgesezt. At-
mosfärische Niederschlage sind beträchtlich. Reif zerstört oft die Blüten der Obst,
bäume; Hagel ist selten und fällt meist in kleinen Körnern; der mittlere Baro-
meterstand ist 27 Z. 3 L. Die Wärme stieg i. I. 1855 auf - i - 29" R. im
Schatten und die Kälte — 19«R.
d. Boden- und Bevölkerung-Verhäl tn isse.
Der Bezirk Leoben enthält 9 Qd.-Ml. und 43.374 Bw. in 48 Katastral-
(15 Orts-) Gemeindm. Auf jede Qd.-Ml. kommen 1486 Bw. und auf jeden
Vw. 6.7 Joch Grundfläche. Davon entfallen bei 50 "/„ auf Waldungen, 18°/„,
auf Grasland 12,2"/« a«f Brände, lO,^/«, auf Aeler. und 6,^ "/<, ist unproduktiver
Bodm. Eggarten sind nur wenige hundert Joche.
In der Nordpartie find viele kahle und schroffe Kalk- und Grauwakengebirge
und geben dem Alerbau wenig Raum; in der Südpartie sind die Berglehnen der
auarzig-kristallinischm Gebirge oft ziemlich hoch empor mit Aekern besezt. Moosige
Stellen von größerer Ausdehnung sind am südl. Fuße des Reiting und im Mur-
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Titel
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Autor
- Mathias Macher
- Verlag
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Ort
- Graz
- Datum
- 1860
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.91 x 20.62 cm
- Seiten
- 632
- Schlagwörter
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen