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Amtsbezirk Eisenerz. 287
Stollen besezt, deren die Vordernberger allen 415 zälen. In der Nähe jeder
Stollen-Mündung ist eine Bergknappenhütte. Auch von den Vordernbergern werden
die Erze (jährlich 600,000 Ztr.) auf Eisenbahnen (zur Straße am Präbühel) ge-
fördert. Der Eisenerzer-Anteil hat 71 Stollen. Merkwürdig sind auch die leeren
Räume im Erzberg (Schazkammern), deren Wände mit blendend weißen Aragonit«
Kristallen (Eisenblüten) in den schönsten Formen bedekt find. An der Spize des
Erzberges steht ein kolossales Christus bild aus Gußeisen, im Jahr 1823 durch
Se. kais. Hoheit, den durchl. Herrn Erzherzog Johann errichtet. In der
Gm. Trofeng ist auch ciue große Höhle im Uebergangskalkfelsen der Frauen«
mau er bemerkenswert, welche den ganzen Felsenberg hindurch zieht, von Südwest
bis zu ihrem Ausgange an der Ostseite beinahe eine Stunde lang ist, und mehre
Quellen enthält, welche im Sommer Eis bilden. (S. 62.)
Westl. von Eisenerz und Trofeng ist die Gm. 3)Krumpental (6154I.,
1099 Nw.) zwischen den Kaiserschild-, Wildfeld- und Teicheneggalpen im Quellen-
gebiete des Erzbaches, mit Spateisensteinlagern am Tulegg und einem Hochofen.
Nördl. von Eisenerz ist die Gm. 4) Münichtal (9790 I., 339 Vw.). Sie
gränzt an die Gm. Wildalpen, Landl. und durch die Schwabenkette (Schatten-
berg) sogar an den Bezirk Asten;. Mehr als ^ ihres Bodens find unproduktiv.
Die höchsten Gebirge sind in der Schwabenkette, wie die kalte Mauer (6066 W.
F.), der Pfaffing (5895 W. F.). Der Klambach macht oft viele Verwüstungen,
bildet in der Vobis einen Wasser fal l , und stießt durch den Leopoldsteiner.
See (85 I.). Dieser gewinnt durch die nördlichen, schroffen Seemauern ein ro-
mantisches Ansehen, und enthält Larforellen von 20—40 Pfunden. Nahe am See
ist das Schloß Leopoldstein.
b) Die 2. Gemeinden-Gruppe: O.-Gm. Radmer. liegtweftl. von der
obigen hinter dem Kaiferschild und dessen Verbindunggebirg mit der Teicheneggalpe.
im Radmer-Nachgebiete. Sie enthält 5) die Gm. Nadmer an der Stuben
(10.493 I.. 526 Vw.) zwischen dem Lugauerberg (6951 W. F.), dem Kaiser»
schild und dem Zeiriz-Kamvel (6703 W. F.). am Radmerbach mit einlr Pfarre
und in der Nähe ausgedehntm Epateisensteinlagern, welche aber wenig ausgebeutet
werden; 6) die Gm. Radmer an der Hasel (3025 I.. 460 Bw.), südwestl.
von der vorigen, im Quellengebiete des Haselbaches, zwischen dem Lugauer- und
Zeiriz-Kampcl. Diese unterliegt sehr den Verheerungen der Hochwäffer- Bergabstürze
sind nicht selten. Hier ist das Schloß Greifenberg und ein Kupferbergwerk, welches
der Gm. wahrscheinlich die Entstehung verdankt. Die Erze sind Kupferkiese. Auf
der Höhe des südl. Mittelgebirges sollen auck Silber-Fahlerze vorkommen. Das
Hangende ist gewöhnlich Spateisenstein und das Liegende schwarzer Kupferschiefer.
o)Die 3. Gruppe, die O.-Gm. Hieflau, hat zuerst die Gm. 7) Iassingau
(3542 I., 166 Bw.) am Erzbach, nördl. v. Radmer, mit dem Kaiserschild(6573
W. F.), dann im Ennstale 8) die Gm. Hieflau (3712 I., 651 Aw.) mit der
Lugauer-Höhe (6951 W. F.), welche eine lohnende Rundschau und Aussicht bis an
die Gebirge von Böhmen bietet, dann der östl. Partie des G'säus in der Felsen-
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Titel
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Autor
- Mathias Macher
- Verlag
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Ort
- Graz
- Datum
- 1860
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.91 x 20.62 cm
- Seiten
- 632
- Schlagwörter
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen