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Nmtsbezirk Mürzzuschlag. 303
graben ist die sogmannte Galmeihöhle mit 3 Abteilungen. In der oberen Ab-
teilung befinden sich einige Tropfsteingebilde, ein Brunnen mit sehr gutem Waffer
und Anbräche von Galmei (S. 66).
o) Die Gruppe von Spi ta l nimmt das Fröschniz-Vachgebiet ein, und hat
folgende Gemeinden: 44) Schöneben (3038 I., 381 Vw.) östl. »on Mürz-
zuschlag und Auersbach zwischm der Rettenegger-Alpe und dem Trattmkogel (4940
W.F.) an der Gränze von Unteröstreich; weiter östl. 15) Spital am Semmering
(4970 I., 951 Vw.) mit dem hohen Stulegg an der Gränze des Vez. Vorau.
welcher eine wunderschöne Fernsicht bietet. Das Dorf Spital (2454 W. F.), an
der Hauptstraße mit einer Eisenbahnstazion. hat 1 Pfarr, 1 Armenspital und 1 gut
dotirtes Armen-InAtut nebst 1 Wundarzt. Hier bestand einst das vom Markgrafen
Ottokar im I. 1160 gestiftete Hospiz „Spi ta l am Zerrewald," wo Reisende
zwischm Oestreich, Kärnten und Italien Obdach und Ruhe, in Krankheitfällen Pflege
und Hilfe fanden, und 12 Geistliche mit einem Rektor die Hospizgeschäfte ic. besorgten.
Die Pfarrkirche wurde im Jahre der Stiftung (im romanischen Stile) gebaut. In
der Rahe des Ortes, im Bergabhange nördlich von der Eisenbahn, ist eine Höhle
(Rauberhöhle, Zederhaus, Taborwand). Ein Fußweg führt über den Stuleggsattel
nach Rettenegg. Oestl. von Spital liegt die Gm. 16) Fröschniz (3502 I.,
198 Bw.) an der unteröftr. Gränze mit den Abhängen des Stulegg und der beiden
Pfaff; nordöstl. 17)Semmering (3249 I.. 554 Bw.) mit dem Gränz-Monummt
auf dem höchsten Punkte der Semmeringstraße (3208 W. F.) und dM großen Tunnel,
in welchem die Eismbahn an ihrem höchsten Punkte (2788 W. F.) nach Oestreich
übertritt. Im Dürr- und Fröschnizgraben, dann am Erzberge sind zwischen Kalk«
stein (welcher in Talkfchiefer und glimmerigen Schiefer übergeht) und unterliegendem
Quarze mächtige Lager von Oker erzen, welche reichlich ausgebeutet, und hier in
einem Hochofen verschmolzen werden. Auch in der Gemeinde Spital wurde früher
Eisenbergbau betrieben.
ä) Die Gemeindengruppe von Neuberg umfaßt die größere Hälfte
und den gebirgigsten Teil des Bezirkes mit dem Quellengebiete der Mürz. Die erste
Gm., 18) Kapellen (7918 I.. 596 Vw.), liegt nördl. von Mürzzuschlag, Eichhorn-
tal und Schönebm, und gränzt mit der Raralpe (Heukuppe 6338 W. F.) an Oestreich.
Der Rarenbach tritt im Dorfe Kapellen (2134 W. F.). wo eine Kurazie ist, in die
Mürz. Durch dm Rarmgraben führt ein Weg über das Gschaid nach Oestreich.
Im Kapellengraben, in der sogenannten Hinterleiten, befinden sich 2 ziemlich große
Höhlen, das Frauenloch und die Bleiweißgrube. Im Krampusgraben ist ein
Nafferdurchfall „die Heimfuhr." Die Gm. 19) Neuberg (5717 I., 1213 Nw.)
folgt westl. auf Kapellen und ist nördl. von der Schneealpe, südl. vom Roßkogl
und dem Hochegg begränzt. Die Ortschaft Neuberg an der Mürz (2286 W. F.)
hat 32 Häuser und das ehemalige Zisterzienser-Stiftgebäude Neuberg, wo das k.k.
Eisenwerks-Oberverwesamt :c. untergebracht ist, eine Dekanatspfarre, 1 Spital,
1 Mildtätigkeit-Fond. 1 Arbeiter.Bruderlade, 1 Doktor d. Med. und k. k. Werls-
Fisikus, welcher die kranken Werksarbeiter:c. im Epitale behandelt, und 1 Wundarzt.
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Titel
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Autor
- Mathias Macher
- Verlag
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Ort
- Graz
- Datum
- 1860
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.91 x 20.62 cm
- Seiten
- 632
- Schlagwörter
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen