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3<y Hauptstadt Graz. Uebersicht.
wunderschönen Park, welchem selbst ein niedlicher Weingarten (an der Südwestsette)
nicht fehlt. Auf jedem Punkte dieses interessanten öffentlichen Verggartens genießt
man eine ungemein scköne Ansicht der Stadt und der weiten Umgegend, und über-
schaut den Lauf des Murstromes vom Kalvarienberg bis weit über die südlichen Gran«
zen des Weichbildes hinaus. Der Strom scheidet die Stadt in zwei ungleiche Teile,
so daß die größere Partie, nämlich die innere Stadt und die östl. Vorstadt (Oftgraz)
auf die liuke, die kleinere westliche oder Murvorstadt-Partie (Westgraz) aber auf die
rechte Seite desselben zu liegm kommt. Jede derselbe« zerfällt in mehre Katastral.
Gemeinden oder sogenannte Viertel.
Am linken Murufer breiten sich aus: nördl. und in der Richtung gegen
O. die Kat.-Gemeinden Graben, Geidorf und St. Leonhard; dort schließen sich in
südl. Richtung Grazbach und Schörgelgasse an. Eüdl. und zu beiden Seiten am
Fuße des Schloßberges dehnt sich zuuächft die innere Stadt aus, welche durch
ein ausgedehntes mit vielen Kastanien-Alleen durchzogenes Glacis von der östl.
Vorstadt getrennt ist. Weiterhin zeigt sich der schöne Iakominigrund und endlich
Harmsdorf. Am rechten Ufer cntwikelt sich die westliche Ansicht. Zuerst erscheint
nördl. die Kat.-Gememde Kalvarie, mit dem merkwürdigen Austein, einem verein«
zelten Tonschiefer-Fels, welcher zu einem schönen Kalvarienberge eingerichtet ist. In
füdl. Richtung schließen sich hier die übrigen Murvorstadt-Gemeindcn, Lend, Maria«
HUf. ßlisabet. Gries und Karlau au.
V D a s Panorama von Graz.
-») In Ost graz zeigt sich nördl. im Hintergrunde zuerst der gewaltige Schö«
kel mit seinem Verberge dem Kleinschökel; in weiter Entfernung links ragen einige
Teile der Gleinalpen hervor, und mehr im Vordergrunde prangt der liebliche
Rainerkogel. welcher eine ungemein schöne Aussicht, zumal gegen Süd hin.
bietet. Näher und mehr rechts erbeben sich der spizige Rosenkogel und der mit
freundlichen Landhäusern bedekte Rosenberg. Vom Rosenberg bis zum Fuße
des Schloßbergeö liegt die Gm. Graben ausgebreitet, welche alle übrigen Stadt»
teile an Anmut und Lieblichkeit übertrifft wegen ihrer reizenden Lage, inmitten
von üppigen Wiesen (bewässert vom Murstrom und den Mühlgängen), von freund«
lichen Tälern und den vielen anmutigen, mit Weingärten. Obstvfianzungen, lebendigen
Zäunen, Neinm Wäldchen und niedlichen Landhäuschen bedekten Anhöhen. Unter
den Gebäuden ragen hervor i die Pfarrkirche, das Kloster der Karmeliterinen und
das Augustineum (Knabenseminar), der Panoramahof, mehre Mühlen und Fabriken
am Mühlgange, die k. k. Militär-Schwimmschule und die obere Mur'Kettenbrüle,
welche die nächste Verbindung mit der Gemeinde Lend herstellt. Weiter rechts
breitet sich die Gm. Geidorf aus, welche noch einen Teil des Rosenberges ein-
nimmt, uud eine ausgezeichnete Anficht von Maria Trost bietet. Die Platte
mit ihrem Rundschaugloriet und niedere Verggruppen bilden den Hintergrund. Wir
bemerken die schönen Anlagen in Rosenhain, die ominöse Seufzer-Allee, dm Venus«
Tempel, die große Zukerraffinerie und auf den vielen sanften Anhöhen die niedli«
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Titel
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Autor
- Mathias Macher
- Verlag
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Ort
- Graz
- Datum
- 1860
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.91 x 20.62 cm
- Seiten
- 632
- Schlagwörter
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen