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Hauptstadt Graz. Uebersicht. 3i4
chen Häuschen der zalreichen Milchmariandeln. bei welchen viele Grazn geme ihr
Frühftük einnemen.
Oestl. schließt sich an Geidorf die Gm. St. Leonhard an. Sie ist durch
ein breites mit zalreichen Vaunneihen geziertes Glacis von der Stadt getrennt,
und besonders interessant durch die neu angelegte, breite Elisabetstraße, welche sich
geradlinig vom Glacis bis zur Kirche St. Leonhard (eine Viertelmeile) erstrekt.
aber in ihrer zweitm Hälfte noch häuserlos zwischen grünen Ackern und Wiesm
hinzieht. Im Hintergrunde wird sie durch den Riesberg und eine niedere Vera.«
gruppe mit dem niedlichen Schlosse Lustbühel begränzt. Der Kroisbach stießt durch
die Gemeinde und der Leonharderbach begränzt sie gegen S., bis beide Väche vereint,
als Grazbach der Mur zueilen. An Gebäuden fallen außer der Pfarrkirche St.
Leonhard noch auf: Der Pallast des Erzherzogs Johann, die Reiterkasernen, mehre
schöne Häuser am Glacis und die alte Leechlirche, bei welcher die teutsche Or«
denskomende schon im Jahre 4278 eine freie Schule hatte, die im Anfange
des 45. Jahrhunderts an die Stadtpfarre bei St. Egiden übertragen, als die
Grundlage der Grazer-Universität anzusehen ist.
Die südöstliche und südlicbe Part ie von Oftgraz wurde in Schrei,
ners topographischem Gemälde unserer Stadt, welches ich in vielen Stüken be«
nüzte, als Iakomini-Vorstadt. Münzgraben, und Gm. Harmsdorf angeführt. Nach
der neuesten Einteilung aber bildet sie die 4 Steuergemeinden oder Viertel: Ja»
komini, Schörgelgasse, Grazbach und Harmsdorf. Die Ansicht der südöstlichen Ge«
meinde Schörgelgaffe (Schieggelgaffe), welche durch den St. Leonharderbach von
der Gm. St. Leonhard geschieden ist, hat nichts Auffallendes, als den fteundlichen
Rukerlberg, (von den vielen dort wachsenden Primeln und Aurikeln oder Ru«
kerln so genannt), an welchen die Gemeinde sich östlich lehnt. Dieser von den
Grazem häufig besuchte und mit Milchmariandeln reichlich besezte Berg verläuft
bis St. Peter hin. und bietet eine entzükende Ausficht nach S. und W. In der
Gemeinde selbst, der eigentlichen Stadt der Wasch er inen. ist nur das k. k.
Militär-Verpfiegmagazin und auch das Ordenshaus der Herz-Iesu-Schwestern auf.
fallend bemerkbar. Die füdl. darauf folgende Gm. Grazbach, welche durch den
gleichnamigen Bach vom Viertel Iakomini geschieden ist. hat in ihrer Ansicht als
Hintergrund die Kirchen von St. Peter und Hausmannstätten am Fuß einer langen
Bergreihe, ferner den Wildonerberg. das Sausalgebirg und die gegen W. hinzu«
henden terassenfönnigen Gebirge, welche das weite Grazerfeld südl. begränzen. In
der Gm. Grazbach selbst fallen außer der Pfarrkirche im Munzgrabm nur wenige
Gebäude, wie die Uhrenfabrik der Gebrüder Iäkle, die bürgerl. Schießstätteu.s.w.
auf. Die Gm. Harms dorf schließt südl. das Weichbild von Ostgraz, deren
bemerkbarstes Gebäude die k. k. Fuhrwesens-Kaserne ist. Die Gm. Iakomini
liegt am rechten Ufer des Grazbaches, beinahe «»mittelbar an der inneren Stadt,
und wird bald (nach Vollendung der in Ausführung begriffenen Neubauten) mit
dieser organisch verbunden sein. Bei der Anficht derselben zeigt sich zuerst das
große Iakominihaus mit dem geräumigsten freien Plaze der Vorstadt, wo der
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Titel
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Autor
- Mathias Macher
- Verlag
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Ort
- Graz
- Datum
- 1860
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.91 x 20.62 cm
- Seiten
- 632
- Schlagwörter
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen