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Hauptstadt Graz, Bildung-Anstalten. ZZg
d) Andere Grundbildung-Anstalten. Zu diesen gehören: 1) der
steierische Musilverein (gegründet i. I. 1819) mit nahezu 300 Mitgliedern,
6 Lebrern und 150 Zöglingen; 2) die ständische Zeichnung-Akademie (nebst
Bilder-Gallerie) mit 1 Direktor und 1 Aementar-Zeichnunglehrer; 3) das Vor«
romäum zur Bildung verwahrloster Knaben des katholischen Männervereines in
der Schönaugasse, mit mehr als 600 Vereinsmitgliedern und 76 Pfleglingen (ge«
gründet i. I. 1849); 4) die Mädchen-Waisen-Institute des katholischen
Frauen-Vereines am Graben und im Münzgraben mit 2 Katecheten, 4 Hauslei»
terinen und 44 Pfleglingen; dann 5) die Arbeitschulen und Nachschulen des-
selben Vereines am Graben und Kalvarienberg, im Münzgraben, in St. Leonhard
und St. Andrä, mit mehr als 300 Mädchen; 6) das Waisenknaben-Institut
(?2»1iiluni) des Paulus-Vereines am Graben mit 23 Knaben (gegründet i. I.
1850); 7) die Vildunganstalt des kath. Gesellen-Vereines (gegr. im I. 4854)
mit 9 Hauptlehrern und über 600 Gesellen-Mitgliedern.
v. Höhere Ge is tesb i ldung .
». Höhere Bildung überhaupt.
Die höhere Geistes- und Fachbildung ist in Graz eine vorragende. Auch
die literarische Tätigkeit ist hier eine ausgezeichnete, und jedes wissenschaftliche
Fach erscheint würdig vertreten. In den Natur- und Heil Wissenschaften
haben sich als Schriftsteller besonders hervorgetan: Prof. Dr. F. Nnger, Prote-
med. Dr. Lorenz v. Vest. Dr. B i l l (Naturwiffenschaft), die Professoren
Neumann, Schrötter. Gintl, Dr. Hruschauer (Fisik vnd Chemie), Dr.
Kopezky. Mohs. Anker (Mineralogie), Dr. <5 i ch ho r n. dann Dr. Rolle (Geog-
nofie:c.)> Dr. Maly, Freih. v. Welden (Botanik); in speziel medizinischen
Fächern die Professoren und Doktoren Schallgruber, v. Schöller, Lan-
ger. Komm. Klar. Horn. Götz. Rzehaczek, Rigler. Lang. Protomed.
Dr. Streinz, dann Dr. Weiglein, Dr. Pir inger und viele andere.
2 Höhere Bi ldungansta l ten
Solche Vildunganstalten sind: die k. k. Karl-Franzens-Universität.
die politechnische Lehranstalt des stand. Ioanneums, dann die k. k. me-
dizinisch-chirurgische Lehranstalt nebst der tierärztlichen st. st. Hufbeschlag-
Lehranstalt. Dazu kann man noch als Vorschulen zu den gelehrten und technischen
Schulen das Gimnas ium und die Realschule rechnen.
2. Die k. k. Kar l Franzens-Universität.
Die Universität zu Graz wurde durch Kaiser Rudolf I. gegründet,
indem er im Jahr 1278 dem teutschen Orden am Leech die Errichtung und
Besorgung einer Freischule übertrug, welche um das Jahr 1500 an die Pfarre
zu St. ßgiden in die Stadt übertragen wurde. Diefe Freischule erhob Herzog
Karl I I . , nachdem er sie früher reftaurirt und besser dotirt dm Jesuiten über-
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Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Titel
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Autor
- Mathias Macher
- Verlag
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Ort
- Graz
- Datum
- 1860
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.91 x 20.62 cm
- Seiten
- 632
- Schlagwörter
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen