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ZH6 Hauptstadt Graz. W°ltätigkeit-Ve«ine.
rühmt gewordene Kurans ta l t Gle ichenberg. Sie betreibt die Versen-
dung dieser drei. der Qualität nach ganz verschiedenm Heilwasser in ausgedehntem
Maße. so daß jährlich mehre hunderttausend Flaschen in alle Länder der Monarchie,
und selbst in das Ausland wandern. Ausführliches ist in den Artikeln «Heilwässer".
(S. 54) und „Bez. Feldbach" zu finden.
3. Woltätigkeit-Vereine
In Graz bestehen 17 solche Vereine, welche ihr edles Wirken besonders m
den unteren Schichten der ärmeren Volksklasse entfalten.
») Der Armen-Versorgung-Nerein wurde i. I. 1819 (Gub. V.
v. 1. Juni) von einem Privatverein errichtet, i. I. 1829 (Hkzl.-D. v. 12. Febr.)
erweitert, mit Statuten (in 112 Paragr.) versehen, in Verbindung gesezt mit dm
Versorgung-Anstalten, organifirt nach Vierteln und Pfarren, geleitet im Eimer»
ständnisse mit dem Magistrate und überwacht vom k. k. Gubernium. Der Verein
hat 1 Protektor, in der Person des k. k. Herm Statthalters, 1 Präses, 4 Kon«
sulenten, 15 Direktoren (in den 15 Vierteln), welchen je ein Pfarrseelsorger, der
Viertelmeister und mehre Armenfreunde zur Einsammlung der Gelder M 6 bis 20)
beigegeben sind, ferner 1 Sekretär, 1 Kassier und 1 Rechnungrevidenten, welche
als Mitglieder des Vereines ihre Dienste sämmtlich unentgeltl ich leisten. In
den 10 Jahren von 1833 bis 1842 wurden 250.000 fi. KM. zur Nnter-
ftüzung der Notleidenden verwendet, deren Zal jährlich immer über 1000 betrug.
Nach dem Rechnungausweise vom Monat Mai 1859 war der Monat-Empfang
7728 fi. ö. W., darunter 4762 fi. als Erträgniß der bedeutenden Kapitalien und
sonstiger Empfang bei der Zentralkaffe, ferner 1000 fi. Dotazion aus der Ge«
meindekasse, 939 fi. an Subskripzion und Sammlung-Beiträgen, dann 2027 fi.
früherer Kaffareft. Davon wurden beteilt 1279 Arme mit täglichen 6, 8, 11
und 18 kr. ö. W. in Geld und mit Rumforder-Suppe, und es blieb nach Ab-
schlag der Regiekosten ein Kassarest von 2968 ft. ö. W. Die größten Beträge
wurden abforbirt von den Vierteln Landhaus, Elisabet und Gries(380—308fl.).
die geringsten von den Vierteln Geidorf, Kalvarienberg und Karlau (80—117fl.).
Der Verein sorgt auch für die Unterbringung verwaister und verwahrloster Kinder
und für den Schulunterricht derselben, ebenso für die Aufname der siechen Armen
im Siechenhause. Arme Kranke, die für das Krankenhaus geeignet sind, werden durch
Verwendung des Vereines in demfelben untergebracht; arbeitfähigen Personen wird
Arbeit verschafft, arbeitscheuen das Zwangsarbeithaus angewiesen; in allen Fällen,
in denen durch unentgeltlichen ärztlichen Beistand abgeholfen werden kann. leisten
die Armenärzte die erforderliche Hilfe.
d) Der Verein für Krippen. Schon im Iabr 1852 bildete sich in
Graz ein Krippen-Verein, und am 4. Oktober desselben Jahres wurde im Münz-
graben die Annen-Krippe eröffnet, welcher am 15. Mai 1855 die Elisabet-
Krippe am rechten Murufer folgte. Nach den Statuten lM. 1—5) hat dieser
Verein den Zwek. Säugling-Vewahr-Anstalten (Krippen) nach dem Muster der
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Titel
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Autor
- Mathias Macher
- Verlag
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Ort
- Graz
- Datum
- 1860
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.91 x 20.62 cm
- Seiten
- 632
- Schlagwörter
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen