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354 Hauptstadt Graz. Institut der barmh. Schwestern.
linge und des guten Rufes der Anstalten ist die vorzüglichste Pflicht des Medi»
zinalrates. Er hat alle dagegen mitwirkenden Umstände, Mängel und Gebrechen
abzustellen, die möglichsten Verbesserungen wahrzunemen und in geeigneter Weise
durchzuführen, auch die ökonomische Gebarung mit den verschiedenen Fonden strenge
zu überwachen. Er hat darauf zu sehen, daß dienormalmäßig bestehenden Rechte der
medizinisch-chirurgischenLehranftalt, in Absicht auf die Verwendung der
Anstalten zu Unterrichtszweken und Venüzung einzelner Räume derselben, aufrecht
erhalte» werden; er hat aber anderseits auch feste Hand darauf zu halten, daß
diese Rechte nicht in einer Weise ausgeübt oder weiter ausgedehnt weiden, als es
mit dem eigentlichen Zweke der Anstalten, als Heil- und Pflege-Anstalten, verein«
bar ist. Dem Landesmedizinalrate fallen nunmehr auch alle Rechte und Pflichten zu,
welche bisher dem Direktor der Versorgung-Anstalten in Absicht auf die Auf-
name und Entlassung der Kranken und Pfleglinge zugestanden sind.
z. Das Institut der barmherzigen Schwestern.
Diese Schwester «gemeinde muß zuerst angeführt werden, weil sie ihren
segensreichen Einfluß bei so vielen Woltätigkeit-Anstalten geltend macht. Eie wurde
in Graz im Jahre 4841 eingeführt; ihre Mitglieder nennen sich „Töchter
der christlichen Liebe des heil. Vincen; von Paul," und sind mtdem
Mutterhause in Paris vereiniget. Ihr Veruf ist die Ausübung der Werke christ.
licher Liebe, und zwar insbesondere der Krankenpflege. Im Jahr 1843 bestand der
ganze Konvent nur aus 16 Schwestern und 24 Kandidatinen, zusammen aus 49
Mitgliedern. Im Jahr 1858 hat sich ihre Zal bereits auf 104 Mitglieder ge.
hoben. Die Stadtgemeinde Graz überließ ihnen den zum allgemeinen Krankenhause ge>
hörigen Grundteil in der Paulustorgaffe. wo sie i.1.1842 ein Schwesternhaus
bauten, um die Krankenpflege in dem daranstoßenden Krankenhause, welche
sie schon früher übernommen hatten, leichter besorgen zu können. Später bauten
sie ein Zentralhaus in der Labornergaffe (Nr. 346). dessen schöne Kapelle
erst i. I. 1857 eingeweiht wurde. Zu diesem Mutterhause, in welchem sich i. I.
1855 (nach Handbuch) die Schwester'Visitatorin. 36 Ordensschwestern und
30 Seminarschweftern (zus. 67) befanden, gehören die Häuser der Schwesterngem.
in Oestreich. Kroazien u. s. w. Die ganze Gemeinden.Oenossenschaft dürfte bei 300
Individuen zälen.
Das FNla l . Inst i tut derselben in der Paulustorgafse (Nr. 72) besorgt
die Krankenpflege im allgemeinen Zivil-Krankenhause und in den damit
verbundmm Landes-Versorgunganstalten durch eine Schwesterdienerin
(Oberin) und 25 bis 30 Schwestern. Eie haben diese Pflege gleich nach ihrer Einfüh»
rung in Graz übernommen, und i. I. 1855, zufolge Ermächtigung des k. l.
Minist, d. Innern v. 13. Okt. 1855. Z. 10.529 und unter Autorisazion des hochw.
Herrn Visitators der Miffionpriester und der Schwestern der christl. Liebe in der
östr. Provinz, mit der k. k. Statthaltern in Graz ein neues Ueber einkommen
gttroffen, nach welchem sie die gesammte Haus-Regie der Kranken-, Gebär», Findet
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Titel
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Autor
- Mathias Macher
- Verlag
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Ort
- Graz
- Datum
- 1860
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.91 x 20.62 cm
- Seiten
- 632
- Schlagwörter
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen