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Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Seite - 387 -
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Seite - 387 - in Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark

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Hauptstadt Gl»z. Mediz.-chir. Lehranstalt. 387 Diese zogen meistens als Operateure von Land zu Land, und viele unwissende Em« pinker taten dasselbe. Bald siedelten sich derlei wahre und falsche Meister in allen namhaften Städtm damaliger Zeit an, und schon in der ersten Hälfte des 13. Jahr- hunderts kamen solche Meister (?1^8i«i) in mehren Orten des Landes Steter, und zu Ende desselben auch ein „dürur^iouz" in Marburg vor. Der berühmte steierische Minnesänger Ulrich von Liechtenstein fand schon i. I. 4323 in Graz einm Meister, welcher ihm seine Hasenscharte operirte, die Wunde aber täglich mit einer stinkenden Salbe bestrich, und erst nach sexthalb Wochen zur Heilung brachte ^). In den Zeiten der Kreuzzüge kamen viele Pilger und Krieger mit dem für unheilbar gehaltenen Aussaz (I.6pra) zurük, und machten Hospizien, Aussazhäuser und Badeanstalten notwendig. Dadurch vermehrten sich die wahrscheinlich schon früher neben den Varbirern bestandenen Bader unge» mein, da man dieses Nebel nur durch große Reinlichkeit mildem und die Verblei« tung desselben verhindern zu können glaubte. Die Bader (dalneatoi-es) waren ebenfalls zünft ig, hielten Vadstuben, Lehrlinge und Gesellen, und hingen als Kandwerkzeichen ein weißes Tuch aus. Schon i. I. 1250 bestanden in Graz mehre Vadstuben und Vadhälter. Diese durften auch Aderlässen, schröpfen und äußerliche Schäden behandeln, später sogar barbiren und Haare schneiden, galten aber, so wie die Scharfrichter, Schinder und Barbirer für unehrlich und anrührig. Erst i. 1.1406 erklärte KaiferWenzel. zum Danke für seine Rettung durch eine Vademagd, das Vadergewerbe für ehrlich und frei — woran sich aber das Volk lange nicht gewöhnen wollte. Im 16. Jahr« Hunderte riß im Vaderhandwerke Nnsittlichkeit ein, und dieses wurde daher um die Mitte desselben mit dem Barbirhandwerke in eine Nade r -Zun f t vereiniget. Diefer Zustand blieb bis in das 17. Jahrh., wo man die Bader almälig als Wundärzte anzusehen anfing, während die Meister der Chirurgie seltener wurden, und bald nur als Steinschneider, Staarstecher. Marktschreier u. dgl. im »z in äÄ2 8ti«i2nt, 65 iok vil xont« ineizter VÄllt. — Der Illeizter Lpraetl verwundeten Finger, worauf ein anderer Meister in Nozen das verkrüppelte Glied rettete. (Flauendienst. — Dr. Muchar's Gesch. v. Steier«. IV. »06 u. l21.) 25'
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Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Titel
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Autor
Mathias Macher
Verlag
Ferstl'sche Buchhandlung
Ort
Graz
Datum
1860
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.91 x 20.62 cm
Seiten
632
Schlagwörter
Topographie, Kartografie, Statistik
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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