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448 Amtsbezirk Voilsberg.
Die Luft ist im Bezirke Voltsberg rein, aber vorzugsweise feucht. Die häufigsten
Winde sind N.. NW. und O. Im Frühjahre herrschen Nebel. Reif ist. nicht häufig,
Tau viel. Der Sommer bringt oft Gewitter, aber Hagel ist in den Gebirgen seltm.
Die Kälte steigt oft über —15« It. und die Sommerhize bis ^-28 « It. Der
mittlere Thermometerstand ist im Sommer -»- 15 bis 18 " N. Der Werel der Tem-
peratur ist oft ein greller. Der Frühling beginnt in der zweiten Hälfte des April,
und der HMt mit Ende Oktobers. In den Mittelgebirgs - Gegenden der Bezirke
Stainz und Landsberg ist das Klima etwas minder rauh und die Luft nicht
so feucht; im Ganzen bestehen aber dieselben Verhältnisse. Die herrschenden Winde
sind in trokenen Jahren N. und NW., in nassen aber S. und SW Gegen Ende
Jänner und im Februar kommt oft ein sogenannter Jaul (Südwind), welcher den
Schnee plözlich schmilzt. Die Partie der von den Gebirgen sich abzweigenden südl.
und östl. Hügel mit den breiten Tälern der Kainach. Stainz, Lasniz und Sulm
hat ein auffallend milderes Klima, so daß die Vegetazion in derselben der in den
Gebirgen um 3 bis 6 Wochen voraus ist. Der Witterungwexel ist aber auch hier
oft sehr grell und empfindlich, und der Hagel zieht nicht selten verwüstend über die
fruchtbarsten Hügel und Täler hin.
P o st st r aßen.sind 1) von Gra; durch Söding und Voitsberg nach Köflach.
wo sich die Straßen über die Stubalpe nach Iudenburg und über Pak nach
Körnten anschließen; 2) von Graz durch Lanach, Stainz und Teutsch-Landsberg nach
Schwanberg, wo sich die Straßen nach Eibiswald und Gleinstätten anschließen.
Parallel mit derKöflacher-Postftraße läuft die Graz.Köflacher.Lokomotiv-Eisen-
bahn. Außerdem ist Etainz durch die Hochstraße über St. Stefan mit Ligist und
Noitsberg, dann durch die Stainztalstraße mit Predig; Landsberg durch die Straßen
über St. Florian mit Preding, über Glashütten und die Handalpe, so wie über
Freiland und die Hebalpe, mit Körnten in Verbindung.
» Amtsbezirk Voitsberg.
a. Uebersicht.
Die schönste Uebersicht, wenigstens der großen nördl. und westl. Partie dieses Be-
zirkes, gewinnt man am Eibel des Kerzogberges. Da erscheinen nordöstl. rechts die
Gleinalpen mit dem Södingtal an der Gränze des Bez. Umgebung-Graz. links die
Gallmannsegger-Gebirge und die Roßbachalpe am Ursprünge der Kainach, welche ein
langes, schmales Tal durchzieht und erst vor Voitsberg eine breitere Ebene betritt;
weiter links an der Nordseite die Stubalpen mit dem Gradental, welches am Zigöll-
kogel in das breite, braunkohlenreiche Machtal übergeht; nordweftl. der Hoch«
gößniz und der pyramidale Rappelkogel mit dem Gößniztal und weiter gegen W.
die Hirschegg» und Pakalpen mit den gekrümmten Schluchten des Teigitschtales. Die
südöstl. gelegene Ebene von Gaisfeld, wo sich die Teigitsch mit der Kainach vereinigt,
so wie das Keffeltal von Ligift und das breite Kainachtal von St. Johann und
Mooskirchen, sind zum Teile durch Berghohen gedekt. Das Klima zeigt sich in der
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Titel
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Autor
- Mathias Macher
- Verlag
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Ort
- Graz
- Datum
- 1860
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.91 x 20.62 cm
- Seiten
- 632
- Schlagwörter
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen