Seite - 424 - in Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
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424 Amtsbezirk Voitsberg.
einst ein Goldbergwerk gewesen sein soll, hat eine Pfarre mit einer schönen alten
Kirche. Die dieser Gm. südwestl. gegenüber liegende Kat.-Gm. 36) Hirschegg-Rein.
oder Schattseite (6219 I., 491 Vw.) nimmt die nordwestl. Niederungen der Hirschegg-
alpen (5048 W. F.) ein, und hat keine geschlossene Ortschaft. Die Gm. 37) Pak
(6768 I., 644 Bw.) liegt an den nordöstl. Abhängen des Gränzgebirgzuges zwischen
der Hirschegg- und der Hcbalpe, an welche sie sich mit dem Pakwinkel anschließt,
wo der Pakbach entspringt. Das Gebirgdörflein Pak hat line Pfarr und ist sehr
hoch, nahe am Uebergange der Pakstraße nach Kärnten gelegen. Die Gm. 38)
Modriach (3881 I.. 324 Vw., Lokalie) nimmt die nördl. Niederungen der Ver-
bindunggebirge zwischen der Hebalpe und der Reinischtuppe ein; ihr gleichnamiger
Hauptbach entspringt im Modriachwinkel.
Das Zentrum aller dieser Täler und Gemeindengruppen des Halbkreises
von der Gleinalpe bis zur Hebalpe bildet das große Kainachtal, welches in zwei
Partien, nämlich in die von Voitsberg uud von St. Johann zerfällt.
k) Die Voitsberg er-Kainach-Partie wird durch die Stadt Voitsberg, welcke
sich öftl. an den Tregistberg mit der Schloßruine Voitsberg, und weftl. an dm
Schloßberg von Greisenegg anlehnt, in 2 Teile, einen nördlichen und südlichen
abgeteilt. Die Katastral-Gemeinden 39—40) bilden in der Mitte die Ortsgemeinde
S t a d t V o i t s b e r g nebst ibrer Vorstadt (330 I., 997 Bw.). Sie
liegt am Kainachfiuße ganz in der Ebene. Hier ist der Siz des k. k. Bezirksamtes,
eine Dekanatspfarre, 1 Vürgerspital. 1 geistliche Korrekzionanstalt im ehemaligen
Karmeliterkloster, 1 Doktor d. Med., 1 Wundarzt, 1 chirurgisches Gremium, 1 Apotheke,
1 Gifthandlung, 1 Geschirrfabrik, mehre Töpfer, 1 Papierfabrik und am rechten
Kainachufer ein Eisenbahnhof.
Der nördliche Teil dieser Partie geht mit den Kat.-Gm. 41) Kobald
(4019 I., 329 Vw.), und 42) Tregift in das Graden- und Oberkainachtal über;
der südliche umfaßt die 6 Gm. 43—48) Arnstein an der Kainach, Klein- und Groß-
Wölmis, welche in das Gößniztal übergreifen, Lobming, Lobmingberg und Talein
an der Ostseite (4867 I., 1585 Vw.). In der Gm. Arnstein wird das breite Kainach-
tal mit seinen großen Vraunkohlenlagern durch einen von Osten abgezweigten Verg-
rüken, auf welchem die merkwürdige Echloßruine Krems pranget, abgeschlossen, so
daß der Kainachstuß an der Seite der Eisenbahn durch einen engen Felsenpaß sich
durchwinden muß. An der Südseite des Schloßberges befindet sich das großartige
Eisenwalzwerk Sr. kais. Hoh. des Erzh. Johann und ein Eisenbahii'Durchschlag
(Tunnel). In Memwölnis ist die schöne Schloßruine Leonrot.
F) Die Partie von St. Johann umfaßt den oberen Teil des breiten
Kainachtales mit den westlichen und östl. Berg» und Hügclgruppen. Auch hier ist das
Kainachtal durch den Hügelrüken, auf welchem die schöne neue Kirche St. Johann
sich erhebt, gleichsam unterbunden. Der nördliche Teil gehört hauptsächlich der
Gemeindengruppe von Ligist, der südliche denen von St. Johann und Mooskirchen
an. Die Gruppe von Ligist beginnt mit der Kat.-Gm. 49) Gaisfeld. wo beim
Einkitte der Teigitsch in die Kainach das breite Kainachtal sich öffnet, und ringsum
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Titel
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Autor
- Mathias Macher
- Verlag
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Ort
- Graz
- Datum
- 1860
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.91 x 20.62 cm
- Seiten
- 632
- Schlagwörter
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen