Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geschichte
Historische Aufzeichnungen
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Seite - 442 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 442 - in Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark

Bild der Seite - 442 -

Bild der Seite - 442 - in Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark

Text der Seite - 442 -

442 Amtsbezirk Leibniz. 3. Amtsbezirk Leibniz ». Uebersicht. Dieser ausgedehnte Bezirk folgt östlich auf den von Arnfels. ßr enthält drei bedeutende Par t ien: a) den weiten ebenen Murboden, d) das von der Lasniz und Sulm umfioffene Sa usal gebirg, und o)die lezten östl. Ausläufer des Radel- und RMschnig-Gebirges mit dem Kreuzberg (2004 W. F.) und dem Platsch (4614 W. F.). Der ganze Murboden hat nur Alluvial» und Diluvial-Gerölle, und ist schotterig und sandig; der Kern des Sausalgebirges ist Grobkalk, und nur die nördl. Niederungen desselben gegen die Lasniz, und die südl. gegen die Sulm besteben aus terziären Gebilden; die östl. Ausläufer des südl. Gebirgzuges gehören ganz der terziären Formazion an. Das Klima ist im Ganzen mild, die Luft vorwaltend ttoken; von den Winden herrscht NO. und mitunter SO. vor. Der Hauptzug der Winde streicht im Murtal. Regen find ziemlich selten, meistens aber mit Gewittern, manchmal auch mit Hagel verbunden, was man dem Aushauen der Wälder in den Hochgebirgen zuschreibt. Der Winter ist gewöhnlich strenge, der Temperaturwelel im Frühjahr und Sommer oft sehr grell; der Herbst erscheint, wie überall, als die angenemste Jahreszeit. d. Boden- und Bevölkerung - Verhäl tn isse. Der Bezirk hat 5,^ Qd.-Ml. mit 25,965 Bw. in 88 Katastral- (44 Orts-) Gemeinden und 40 Pfarren. Auf jede Üd.-Ml. kommen 5004 Nw. und auf jeden Bw. kaum 2 I. Vodenfiäche. Die geringste Bevölkerung mit mehr als 4 I. auf die Person haben die Gemeinden Labuttendorf und Stangersdorf, die größte mit weniger als 4 I. Leibniz (0,z I.), Rettenbach und Langenberg. Der kultivirte Bodenist im Murtal schotterig, ttoken und wenig fruchtbar, in den Vergtälern und auf den Hügeln lehmig und humusreich. Die Erzeugnisse sind dieselben, wie im ganzen teutschen Boden. In den Waldungen wird das Laubholz häufiger; die Weinberge, besonders im Sausaler-Gebirge, geben einen guten Tisch« wein; Schilcher wird hier schon seltener, Obstmost aber sehr viel erzeugt. Außer den gewöhnlichen Getreidearten wird mitunter auch Rips gebaut. Das Tierreich ist hier so wie in den früheren Bezirken vertreten; nur Schafe find seltener. Der Menschenschlag ist dem des Bezirkes Arnfels fast gleich, wolgebaut, mittelträftig. Kretinismus vder kretinische Anlage kommt nirgends vor, auch Blöd- sinn ist selten. Die Bewohner find gutmütig und intelligent. Die Sprache ist teutsch in der Sulmtaler - Mundart; in einigen Gemeinden an der Gränze des Marburger-Kreises wird auch etwas windisch gesprochen. Wohnung, Kleidung, Familienleben, Nahrung und Gebräuche sind dieselben, wie überhaupt im teutschen Boden. Schulunterricht wird erteilt in 40 Pfarr- und 4 Gemeindeschulen; aber 2876 Kinder sollen in 47 Lehrzimmern Raunt finden, und es entfallen 469 (in Gamli; 349) Schüler auf jedes Zimmer, so daß selbst ein balbtägiger Unter- richt schwer ausführbar ist. Jeder 9. Bw. ist 4 Schulkind.
zurück zum  Buch Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark"
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Titel
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Autor
Mathias Macher
Verlag
Ferstl'sche Buchhandlung
Ort
Graz
Datum
1860
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.91 x 20.62 cm
Seiten
632
Schlagwörter
Topographie, Kartografie, Statistik
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark