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Woltät igkeit-Inst i tute bestehen außer dem Almenspital in Leibniz und
den Armen-Instituten der Pfarren keine. In den feuchten, den Ueberschwemmungen
ausgesezten Talgegenden kommen häufig Wexelfieber vor. Im Sommer sind
gastrisch-gallische Krankheiten vorherrschend, in den kälteren Jahreszeiten Katarrhe
und Rheumatismen. Entzündungen sind selten. Im I. 4849 herrschte die Cholera
in Spielfeld, war anfangs bösartig, wurde bald milder und ging zulezt in gut-
artigen Tifus oder leichte Welelfieber über. Masern, Keuchhusten, Ruhr und Tifus
kommen oft vor, gewinnen aber nie eine bedeutende epidemische Ausbreitung. An
Sanitätpersonen hat der Bezirk 1 Doktor d. Med. (zugleich k. k. Bezirksarzt
in Leibniz), 2 Magister der Chirurgie und 1 Apotheker (in Leibniz). 41 Patrone
d. Chir. (in St. Nikolai und St. Andrä in Sausal, in Kizegg, Langg. Gamliz.
Gabersdorf. Ebrnhausen, Straß. St. Veit am Vogau, St. Nikolai bei Draßberg).
44 Hebammen und 4 Kurschmied. Abdeker sind in Wagna und Drasling, After-
ärzte beiderlei Geschlechtes mehre.
« . K a t a s t r a l - G e m e i n d e n .
Die 88 Kat.«Gm. gruppiren sich in 3 Hauptpartien, nämlich des Murbodens,
des Sausalgebirges und der südlichen Bergpartie.
a,) Der Murboden hat eine östliche und eine west!. Gemeindengruppe, welche
durch den Murstrom getrennt sind. Die westliche Gruppe ist zwischen der Mur,
der in dieselbe einmündenden Sulm und der Lasniz eingeschlossen, und gränzt nördl.
an den BezirkWildon. Die westlichen Gemeinden dieser Gruppe: 4—7) Wagna,
Leibniz, Kaindorf, Tilmitsch, Langg, Iöß und Stangersdors (4734 I.. 3406 Bw.)
reihen sich am linlm Ufer der Sulm und der Lasniz von S. nach N. aneinander;
die östlichen: 8—42) Altenmarkt, Leitring, Hasendorf, Untergralla, Obergralla
(2544 I., 4299 Vw.) liegen in derselben Reihe von der Landschabrüke an teils an
der Haupt-Kommerzialstraße, teils am westlichen Murufer aneinander.
Der M a r k t Leibniz (wind. I.ipiu2a) mit 742 I. und 4367 Vw. ist
der größte und bevölkertste Fleken des Landes. Hier ist das k. k. Bezirksamt mit
dem Untersuchunggenchte für die Bez. Leibniz, Wildon, Arnfels und Eibiswald,
4 k. k. Bezirksarzt für diese 4 Bezirke, 4 Dekanatspfarre, 4 Kapuzinerklofter,
4 Spital und 2 Wundärzte. Im Altertume war Leibniz eine Stadt. In der
Gegend von Wagna stand noch vor beiläufig 909 Jahren die Stadt Eolva, wo
auch viele römische Denkmäler und Vaureste aufgefunden werden. Bei Leibniz zieht
die Eisenbahn vorüber und hat hier einen Stazionhof. Der Markt bildet mit noch
7 anderen Kat.-Gm. der Umgebung 4 Ortsgemeinde, ebenso Lang mit 4 Kat.-Gm.
Die östliche Gemeindengruppe des Murbodens zieht sich am linken Mur»
ufer hin, und die Kat.-Gm. 43—49) Gersdorf. Straß, Unter-Pogau. Ober-Vogau,
«andscha. Gabersdorf und Neudorf (6443 I., 2786 Bw.) reihen sich an der Mur
von S. gegen N. aneinander, und gehören sämmtlich zur Pfarre St. Veit am Vogau.
Der M a r k t S t r a ß (644 I . , 487 Vw.) hat ein k. k. Militär-Erziehung.
Institut, 4 Wundarzt und 4 schöne Kirche mit einem Venesiziat. Weiter östl. im
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Titel
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Autor
- Mathias Macher
- Verlag
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Ort
- Graz
- Datum
- 1860
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.91 x 20.62 cm
- Seiten
- 632
- Schlagwörter
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen