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Amtsbezirk Weiz. 4ß?
diese Höhle durch dm offenen Vogen der Eingangswölbung. welche das TagMcht
weithin in die Tiefe eindringen läßt. Die Herren Professoren Schrötter und
Gint l fandm im Sommer (48. Juni) 1836 bei einer Lufttemperatur im Freien
von 46,i " II,- biese gleich unter dem weiten Portale nur 6.75° l i . und die kaum
100 Schritte tiefer liegmde Quelle mit einer Temperawr von 0,g«R. über dem
Gefrierpunkt, — die untersten zugänglichen Wände stellenweise sogar mit einer Eis»
rinde belegt >). Die Höhle ist in der Länge etwa 100 Klft. zugänglich, stellen-
weise bei 40 Klft. breit und 15 Klft. hoch; die Seitenwände ziehen sich nischen-
artig zurük, und sind an vielen Stellen mit TropfsteiN'Formazionen geziert, deren
weißer Kalkfinter dem der Adelsberger-Grotte gleicht. Im Hintergründe öffnet sich
eine schauerliche, schachtähnliche Vertiefung von etwa 90 Klft. Die bereits erwähnte
Raaber-Klamm zieht sich durch die Gm. Garrach und Oberdorf (S. 67). Vei
Mortantsch ist das alte Felsenschloß Guttenberg.
k) Die östliche Gruppe der Pfarre Weiz beginnt an dm südlichen Ab-
hängen des hohen Zez (4012 W.F.) und am Patschaberg. Ihre Gemeinden rechen
sich gegen S. in folgender Ordnung aneinander: 33—46) Ponigl, Raas (Rais.
am Raisberg. 3175 W. F.), Naas, Oberdorf. Trmstein, Lantscha, Oberftading,
Pesm, Nöstl. Pichel. Krottendorf. Regmftätten. Ezersdorf. Farcha (11,380 I..
3018 Nw.). In dieser Gruppe, eine Stunde nördl. von Weiz. iftdieWeizer-
Klamm, eine großartige, bei 100 Klft. tiefe, 1 Stunde lange Kallfelsm - Spalte,
mit ihrer „hohen Wand" und „finsteren Kluft." durch welche der Weizbach hinrauscht.
Oeftl. vom Markte Weiz liegt der Weizberg und das Schloß Tanhausen. Am
Weizberge befindet sich die Kreis-Dekanatspfarre mit der großen, prächtigen Nall-
fahrtkirche; nördl. an der Klamm ist die Schloßmine Sturmberg.
F) Die Gruppe der Pfarre St. Ruprecht liegt südl. von Weiz am
Weizbach und an der Raab. und enthält die 12 Gemeinden: 47—58) Nnterfiadniz.
Reudorf. Lohngraben, Arndorf. Ruprecht. Kuhwiesen. Dietmannsdorf an der Oft-,
und Dörfel. Pichel. Grub. Oberdorf und Mitterdorf an der Westseite (7722 I..
2767 B.). Der M a r k t S t . Ruprecht , an der Einmündung des Weiz.
baches in die Raab (300 I., 462 Bw.). hat eine Dekanatspfarre. 2 Wundärzte
und 1 Vürgerspital. Dieses wurde gegründet i. I. 1592. und besteht aus einem
stokbohm. gemauerten Hause, in welchem ebenerdig 5 Pftündner und 5 andere
arme Personen wohnm, und die Verpflegung von den Bürgern beziehen. In dm
6 Zimmem des 1. Stokwerkes find Zinsparteien. Die Fundazion beträgt an
Kapital kaum 4000 fi. KM. In der Nähe ist das Schloß Stadel.
K) Die Gruppe der I lz und des Feistrizflusses, welche östl. auf die
der Pfarren Weiz und St. Ruprecht folgt, hat zunächst die nach Anger ringe«
pfarrten Gm. 59—60) Nnterfeistriz und Floing (2259 I., 703 Vw.). an beiden
') Die Grafelhöhle und dasKaterloch, von Aug Mandel. Steier«. Zeitschr.
Neue Folge. IV. 1. S. 137. — Dr. Anbrae's geognostischerBericht. Jahrb. der
k. k. geolog. Reichsanftalt. 5. Jahrg. »854. S. 529.
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Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Titel
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Autor
- Mathias Macher
- Verlag
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Ort
- Graz
- Datum
- 1860
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.91 x 20.62 cm
- Seiten
- 632
- Schlagwörter
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen