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470 »«tsbezirk Nirlfeld.
vorfalle, Varilofitätm und Nnterschmkelgeschwüre. auch Herzfehler, welche dazu noch
gewöhnlich von rheumatischen Affekzionen begründet werden. Die Holzknechte er<
leiden sehr oft körperliche Verlezungen, wie Knochenbrüche, Verwundungen und Kon-
tusionen. Fremde haben viel von Rbeumatismm zu leiden, bis sie sich das Klima
angewöhnen, welches die Brustsckwachm gar nicht vertragen. Eigentliche Epi-
demien sind in diesem Vez. schon seit vielen Jahren nicht vorgekommen; nur die
Blattern breiteten sich mit verhältnißmäßig geringer Sterblichkeit in den Iahrm
1849, 1850, 1855 und 1856 in einigen Gebirgsgemeindm aus, und die Ruhr
zeigte sich mit etwas größerer Sterblichkeit i. I. 1856 in einigen Gem. des Fei.
striztales. Scharlach, Masern, Keuchhusten und Tifus erscheinen öfters im Frühjahr
und Herbst, ohne jedoch epidemisch sich auszubreiten.
Vei Behandlung der Leichen herrscht vorzüglich in den Gebirgsgegenden der
Mißbrauch, dieselben auch im Winter im Vorhaus (Lauben) aufzubahren, wo sie
gefrieren müssen. Eigentliche Krankenan st alten gibt es nicht. Für Arme und
Gebrechliche find in Birkfeld, Angerund Fischbach Armenspitäler. Das Sanität-
personale besteht aus 1 Doktor d. Med. u. Chir. (in Birkfeld), 5 Wundärzten
(in Birkfeld. Anger, Stralegg, Fischbach und Heilbrunn), 8 Hebammen und 1
Kurschmied. Afterärzte sind 4 bekannt, welche befonderes Zutrauen genießen; die
5 Wundärzte haben daher eine um so kümmerlichere Stellung, als man gewohnt
ist, bei Weiber- und Kinderkrankheiten meistens nur Hebammen und kurpfuschende
Weiber beizuziehen, und überhaupt sich an zalreiche Hausmittel, althergebrachte
Arzeneimischungm. Salbm und Master zu halten, und den Arzt oder Wundarzt
nm in schwierigen Fällen beizuziehen. In Gaisen verrichtet ein Bauer die Todtenbeschau.
Aboeker besteht im Bezirke keiner. Die Bewohner räumen ihre Aeser selber weg.
0 . K a t a s t r a l - G e m e i n d e n .
Die Gemeinden des Bezirkes Virkfeld teilen wir in die Gebirg vartie, und
in die Partie des Feistriztales ein.
Die Gebirgpartie ist im W. von den öftl. Ausläufern der Sommeralpe
und des Planlogels, nordl. und westl. vom Wafferscheidegebirg des Bruker-Kreises
und östl. vom Wmigzell-Pöllauer-Nergzuge begränzt, und zerfällt nach den Gewässern
und Pfarren in die Gemeindengruppen von Heilbrunn, Gaisen, Stralegg und
Miesenbach mit 14 Katastral-Gemeinden.
») Die Gruppe von Hei lbrunn, westl. am Naintschbach. hat nur
3 Kataftral-Gemeinden: 1) Naintsch, 2) Offmegg mit der Gebirgpfarr Heilbrunn,
(Wallfahrtort mit 1 Wundarzt und einer Quelle, welche den Augmkranken heilsam
sein soll). Veide bilden 1 Ortsgm. (4871 I . , 343 Bw.). d) Die Gruppe
von Gaisen umfaßt das Quellengebiet des Gaisenbaches zwischen dem Planlogel
und Feichtkogel mit den Gm. 3—6) Amaffegg, Mitterbach, Gaisen (Pfarrort) und
Sonnleitberg (5864 I., 1039 Bw.). In Amassegg, am Nordabbange des Plan-
logels. unweit von Gaisen, bricht man Magneteisenstein, welcher in einer Hütte
im Nreitenauertale verschmolzen wird. In der Nähe soll es auch kupfer- und
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Titel
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Autor
- Mathias Macher
- Verlag
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Ort
- Graz
- Datum
- 1860
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.91 x 20.62 cm
- Seiten
- 632
- Schlagwörter
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen