Seite - 514 - in Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
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Weinberge von den windischen Büheln und den Luttenberger-Höhenzügen scheidet.
Dieser Bach entspringt am Wöllingberg, wo die Wasserscheibe eine südl. Richtung
nimmt, strömt durch ein mineralquellenreiches, stellenweise etwas versumpftes Tal
parallel mit der Mur, und vereiniget sich erst über der Landesgränze, in Kroazien,
mit diesem Strom. Die P a a k lBez. Schönstem) und die S ottel (Bez. Rohitsch)
wenden sich dem Saustrome zu.
Das Klima ist in der Gel' irgspartie dem »on Obersteier ähnlich. Die
Luft zeigt sick rein und gesund, die Luftströmung in Windischgraz vorherrschend N.
und O., in Mährender«. W. und S. Atmosfärische Niederschläge sind häufig. Nebel
lagern sich Abends im Frühjahr und Herbst in den Tälern und Gräben, und er-
heben sich zwischen 9 und l0 Ubr Früh. Sie erhalten den Boden feucht und
schüzen vor Reif. Uebrigens ist die Witterung mehr troken als feucht. Schnee ist
häufig und andauernd, Tau im Frühjahr und Sommer reichlich, Reif, Gewitter
und Hagel sind selten. Der mittlere Thermometerstand im Winter ist beiläufig — 6 "
und im Sommer -4- 48" l i . Das Frühjahr beginnt erst Anfangs Mai. ist
sehr rauh und unftät, und dauert kaum über einen Monat; die drei Sommer-
monate Juni, Juli und August sind oft drükend heiß, und die Wärme übersteigt
häufig 26" l i . Die Herbstmonate September und Oktober sind angenem. aber
reich an Nebeln. Der Winter dauert vom November bis Ende April, und ist sehr
kalt und schneereich.
Die mitt lere Dräu- und Bacher - Gebirgspartie mit den SanitätDistrikten
Marburg und Windisch.Feistriz ist schon bedeutend milder, so daß auf den östl. und
südl. Niederungen des Bacher die edelsten Weine gedeihen und das freundliche Hügel-
land der windischen Bühel mit Weingärten bedekt ist. Die Luft erscheint in diesem
Distrikte vorwaltend troken. Die vorherrschenden Winde sind S. und N. Lezterer
ist im Sommer bei Gewittern gewöhnlich ein Anzeiger des Hagels, welcher hier
oft verwüstend über lange Streken hinstreicht. Die atmosfärischen Niederschläge find
sehr ungleich. Trokcne Jahre gelten für fruchtbarer und gesünder als nasse. Im
Sommer schüzt der Tau oft vor zu großer Trokenheit. Der Reif richtet hier im
Frühlinge, so wie im Herbste, fast jährlich Schaden an. Der Frühling stellt sich
zwischen Anfang und Mitte April ziemlich rasch ein; Anfangs Juni folgt der Sommer,
im September der Herbst. Lezterer ist selbst im November noch freundlich und
angenem, und reicht erst im Dezember dem hereinbrechenden Winter die Hand. Die
Temperatur ist im April -^ 6 bis 8". steigt im Juli oft über ^. 26«. fällt im
Oktober wieder auf -4-8 bis 10", der Winter bringt oft eine Kälte von —46
bis 18" It. Die einzelnen Bezirke baben manches Eigentümliche. In den Bezirken
Marbmg und St. Levnhard bringen anhaltende Ost- und auch Südwinde Regen
oder Schnee. Auf dem Nachergebirge ist der Schnee oft 3—4 Fuß hoch und dauert
bis Mai, während er in den Ebenen kaum die halbe Höhe erreicht und wenig
anhält. Der Bezirk Gonowiz hat ein etwas feuchteres und rauheres Klima,
wird aber vom Reif und Hagel mehr verschont; lezterer entleert sich meistens im
Gebirge.
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Titel
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Autor
- Mathias Macher
- Verlag
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Ort
- Graz
- Datum
- 1860
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.91 x 20.62 cm
- Seiten
- 632
- Schlagwörter
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen