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Amtsbezirk Gonowiz. 529
der des Bezirkes Schönstein wenig verschieden; dasselbe gilt von dem Familienleben,
den Sitten und Gebräuchen.
Die Sanitätverhäl t nisse sind nicht ungünstig. Im Frühjahr und Herbst
kommen in den feuchten Ebenen Werelfieber leichteren Grades, auf den Gebirgen
aber Witterungkrankheiten, besonders Pneumonien vor. Epidemisch trat i. I.
1855 die Eholera bei Gonowiz auf, verlief aber ziemlich milde. Tifus zeigte sich
i. I. 4853 in Steniz. Ruhr 4854 u. 4856; Mattem 4856 u. 4857 in mehren
Gemeinden, jedoch nicht bösartig. Die Armenversorgung ist die gewöhnliche.
In Weitenstein besteht ein sogenannter Spitalfond für Arme ohne Spitalgebäude,
in Gonowiz aber ein solches ohne Dotazion. Das Sanität personale besteht
aus 4 Doktor d. Med. (in Gonowiz). 3 Wundärzten (in Gonowiz, Weitenstein und
Heiligengeist) und 9 Hebammen, wonach auf 4 Arzt oder Wundarzt 5500, auf
4 Hebamme aber nur 2444 Bewohner entfallen. Die Leichenbefch.au wird in der
Regel nur erst bei der Beerdigung am Todtenaker, und in Gebirgsgegenden von
Nichtärzten vorgenommen. Kurpfuscher sind in Plankensteinerberg > Abdeker aber
bei Weitenstein und Gonowiz.
<l. Katastral -Gemeinden.
Wir unterscheiden in diesem Bezirke 2 Gemeinden-Partien, nämlich die von
Weitenstein und Gonowiz. Die erstere liegt westl. über der Wasserscheide im
Quellengebiete des der Saan zugehenden Hudinabaches, leztere östl. daran an beiden
Seiten der Wasserscheide in dm Quellengebieten der Draan und Vogleina.
Die Partie von Weitenstein ist fast durchaus gebirgig, und hat an der
Gränze der Bezirke Windischgraz und Schönstein die einzige Gemeindengruppe ») von
Weitenstein mit den Kat.-Gm. 4—7) Kofiagg (Lokalie St. Iudol), Unter-Dollitsch,
Paak, Hudina, dann Weitenstein, Wresen und Steniz (46,544 I., 3589 Bw.). In
Hudina (Rakowiz) ist eine bedeutende Glasfabrik, in Dollitsch wird auf Eisen gebaut.
Die Wasserquellen hält man hier für kropferzeugend, weil die Bewohner dieser
Gebirgsgemeinden häufig Kröpfe haben.
Der M a r k t Wei tens te in (wind. Vitale) hat 576 Bw., 4 Pfarre,
1 Wundarzt und 4 Schloß, südwestl. und südl. die Schlösser Gutenhart und
Gutenegg.
Die Part« von Gonowiz zerfällt in mehre Gemeindengruppen, d) Die
Gruppe der Draanquellen mit den Katastral°Gm. 8—48) Skommem (Lokalie).
Reßnig, Padeschberg. Kot, Et. Kunegund (Lokalie), Luschberg, Lubnizen, Heiligen«
kreuz, Stranizen (Lokalie). Ober-Rötschach (Pfarre) und Radeldorf (47.550 I.,
4284 Nw.) ist die westlichste. In Ober-Rötschach befindet sich eine Grotte im
Kalkfelsen nächst der Schloßmine des Gutes Iamnigg, welche ziemlich geräumig ist,
in ihrer Tiefe aber wegen des vielen in derselben sich ansammelnden Waffers noch
nicht untersucht werden konnte. Dr. Rolle erwähnt (im Aufmerksamen 4856,
Nr. 254) einer lauwarmen Quelle nordwestl. von der Rötschacher-Kirche, gleich
unter dem Bauernhause Krainz. In Heiligenkreu; ist 4 Wundarzt, o) Die Gruppe
Dr. Macher's med. Tepografie. 34
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Titel
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Autor
- Mathias Macher
- Verlag
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Ort
- Graz
- Datum
- 1860
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.91 x 20.62 cm
- Seiten
- 632
- Schlagwörter
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen