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Amtsbezirk Luttenberg. 553
und Dragotinzen (4055 I., 2922 Vw.), dann an der Oftseite und im Multale
die Gm. 35—40) Woritschau, Radein, Richterofzen. Eich und Mautdorf, Murberg
und Murberg-Neusaz (3612 I., 1759 Bw.). Die Gm. Ianischberg, Kapellenberg
(Pfarrdorf) und Murberg liefern ausgezeichnete Weine.
Das Haupt-Revier der Sauerbrunnen zieht mitten durch diese
Gruppe, vom Ufer der Mur zur Stainz. In der Mur ebene sind außer der
oben bezeichneten Quelle von Schrottendorf von NW. nach SO. in einer
Reihe die Säuerlinge von Woritschau (auf Gemeindegrund), Rad ein und
Richterofzen (auf einer Wiese). Von diesen wird vorzüglich nur die Radeiner-
Quelle von den Anwohnern benüzt, und auch von Radkersburg aus ziemlich stark
besucht. An der Westseite des Ianischbergcs, am linken Ufer der Stainz, zeigen
sich in derfelben Richtung und parallel mit den Säuerlingen der Murebene die
Sauerbrunnen von Pfeffert» orf (auf der Negauer-Wiese). Sulzdorf und
Koslafzen. Der Pfefferoorfer-Sauerbrunn soll (nach Mally) ins Rötliche spielen.
Der Sulzdorfer-Säuer l ing, ein Eigentum der Gm. Sulzdorf, wird
unter allen Sauerbrunnen dieses Reviers am meisten benüzt. da er eine große
Aehnlichleit mit dem Rohitscherbiunnen haben soll. Viele Gastwirte und andere
Unternemer erscheinen auch aus entfernteren Gegenden, besonders aus Ungarn,
und schöpfen das Wasser gegen ein geringes Entgelt, um es als angenemes Lurus-
getränt zur Mischung mit Wein weiter abzusezen. Auf diese Weise sollen in manchem
Jahre Don an 30,000 Flaschen verführt worden sein. Nebrigens ist euch diese
Quelle, so wie alle übrigen, noch nicht näher untersucht.
H. Amtsbezirk Luttenberg.
2. Uebersicht.
Der Bezirk «uttenberg schließt sich südl. an den von Ober-Radkersburg an,
gränzt westl. an den Vez. St. Leonhard, südl. an den Bez. Friedau, öftl. durch
die Mur an Ungarn, und durch eine kurze trolene Gränze an die Murinsel Kroaziens,
wohin der lange Wafferscheidezug zwischen der Mur und Dräu übertritt. Das
einzige Gebirg ist südl. der eben genannte Wafferscheidezug, welcher zalreiche Reben-
hügel nach N. und O. abzweigt.
Gewässer sind: die hier zum Fluße angewachsene und durch mehre, be«
sonders von der Südwestseite zufließende, Väche verstärkte Stainz, welche mitten durch
den Bezirk strömend noch vor ihrer Mündung in die Mur östl. nach Kroazien
übergeht; dann der Murstrom in NO., welcher das breite Murfeld begränzt. Der
Stainzfiuß nimmt in diesem Bezirk eine östl. Richtung, teilt denselben in die nörd-
liche, größtenteils ebene (Murfeld) und die südliche, vorzüglich hügelige Partie, welch'
leztere vortreffliche Weine liefert. Der größte Teil der sogenannten Luttenberg er-
Wein gebirg e liegt südlich an der Wasserscheide, im Bezirk Friedau. Die
Gebirgformazion ist durchaus terziär; Klima und Jahreszeiten sind ganz so wie
im Bezirk Ober-Radlersburg, die Luft ist vorwaltend feucht, die herrschenden Winde
kommen von SO. und NW. Regen und Schnee find mäßig-, doch bewirkt mancher
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Titel
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Autor
- Mathias Macher
- Verlag
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Ort
- Graz
- Datum
- 1860
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.91 x 20.62 cm
- Seiten
- 632
- Schlagwörter
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen