Seite - 566 - in Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
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5ß6 Amtsbezirk Pettau.
69) Die S t a d t P e t t a u (wind. ?tHe, die Fremde), liegt südl. am
Fuße des Schloßberge«, an der Dräu in einer Seehöhe von 735 W. F., und bildet
den Schluß der Gemeinden-Gruppen des linken Drauufers. Sie hat als einstige
Festung noch eine Ringmauer, welche auch das Vergschloß mit umfaßt, 2 Stadttore
und mehre Pförtchen. Die Geschickte und wolerhaltene Denkmäler zeugen, daß diese
Stadt einst eine bedeutmde Römerftadt gewesen; auch war sie vom 2. bis 6. Jahrh,
der Siz der Bischöfe von Pannonien. Die Gemeinde der Stadt Pettau hat 4593 Vw.
in 207 Häusern auf einen Flächenraum von 43 Qd.-Iochen, ein k. k. Bezirksamt
und ein selbständiges Bezirksgericht, 1 Bezirksbauamt, 1 Haupt-Zollamt, 1 Invaliden-
haus, 1 Dekanats- und Hauptpfarre. 1 Minoritenkloster mit der windischen Pfarre,
t Hauptschule und 1 städtisches Theater, 8 öffentliche Pläze, 48 Gaffen und 12
öffentliche Brunnen. Die Gaffen sind reinlich und gepflastert, die Wohnungen
gesund. Heil» und Woltätigkeitanstalten sind: 1 Bürgerspital, geteilt in eine
Nürgeroersorgung-Anstalt mit 42 Pfründnern, 4 Innungkrankenhaus mit 40 und
4 Gemeindespital mit 22 Betten, 4 Invalidenhausspital, 4 woldotirter Armmverein,
2 entsprechende, einfache Badeanstalten und ein öffentlicher Badeplaz im Drauftrom.
Das Zivil-Sanitätpersonale besteht aus 4 k. k. Vezirksarzt, 3 Doktoren als praktischen
Aerzten, 3 Wundärzten und 2 Apothekern, 4 Kurschmied und mehren Hebammen.
Militärärzte find: 4 Stabsarzt, 4 Ober- und 4 Unter-Wundarzt. Im Invaliden-
hause ist auch eine Feldapotheke. Das Kl ima der Stadt und ihrer Umgebung
ist besonders mild, Herz- und Lungenleiden, Skrofeln und Tuberkulose find hier
selten. Brustleidenden schlägt der Aufenthalt in Pettau besonders gut
an; auch wäre diese Gegmd vorzüglich zur Traubenkur geeignet»).
Die Partie des rechtenDrauufers umfaßt nördl. das untere Pettauer«
feld und südl. die Weingebirge der Kollos. Beinahe in der Mitte fließt der von
W. kommmde Draanfluß dem Draustrome zu.
Das untere Pettauerfeld umfaßt 30 Kat.-Gm. in 5 Gruppen. Gleich
über der Pettauer-Draubrüke zeigt sich i) die Gm.-Gruppe von Haidin mit
den Gm. 70—76) Ober- und Unter-Rann. welche als südl. Vorstadt von Pettau
genannt find, und der Pfarrort Haidin (Orts-Gm. Rann), dann Skorba, Sieben-
dorf, Gerstorf und Windischdorf (Orts-Gm. St. Martin), an der Straße nach
Marburg (6279 I., 2425 Bw.). Weiter nördl. ist k) die Ortsgm. St. Johann
am Draufeld mit dmKat.-Gm. 77—79) Golldorf, Mendorf(Pfarr St. Johann)
und Laak (2634 I., 877 Bw.). Südl. von Pettau zeigt sich 1) die Feldgruppe
von St. Veit. Sie umfaßt die Gm. 80—86) Pobresch mit dem Schlosse
Tunn'sch und der Pfarre St. Veit an der Mündung der Draan (4 Wundarzt),
») Nach der neuen Nonografie der Stadt Pettau von F. Reisp (Graz bei
Leika« 1858), hat diese Stadt bereits 1769 Nw. und mit den zu andern Gm.
gehörigen 3 Vorstädten: Kanifcha, Waitschach und Rann zusammen, 419 Häuser
nnd 2879 Iivilbewohner, mit der Garnison und den Invaliden (450) «b«
3329 Gesammtbewohner.
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Titel
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Autor
- Mathias Macher
- Verlag
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Ort
- Graz
- Datum
- 1860
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.91 x 20.62 cm
- Seiten
- 632
- Schlagwörter
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen